Health.edu PLUS (Teilprojekt im BMBF-Forschungsverbund CAPITAL4HEALTH)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Sygusch, Ralf (Universität Erlangen-Nürnberg / Department Sportwissenschaft und Sport, ralf.sygusch at fau.de); Brandl-Bredenbeck, Hans Peter (Universität Augsburg / Institut für Sportwissenschaft, bredenbeck at sport.uni-augsburg.de); Tittlbach, Susanne A. (Universität Bayreuth / Institut für Sportwissenschaft, susanne.tittlbach at uni-bayreuth.de)
Mitarbeiter:Ptack, Katharina (Universität Bayreuth / Institut für Sportwissenschaft, katharina.ptack at uni-bayreuth.de); Siebenhaar, Lea (Universität Erlangen-Nürnberg / Department Sportwissenschaft und Sport, lea.siebenhaar at fau.de); Butterbrodt, Maleen (Universität Erlangen-Nürnberg / Department Sportwissenschaft und Sport, maleen.butterbrodt at fau.de)
Kooperationspartner des Projekts:Töpfer, Clemens (Universität Jena / Institut für Sportwissenschaft, clemens.toepfer at fau.de); Hapke, Julia (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, julia.hapke at uni-tuebingen.de)
Forschungseinrichtung:Universität Erlangen-Nürnberg / Department Sportwissenschaft und Sport; Universität Augsburg / Institut für Sportwissenschaft ; Universität Bayreuth / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Deutschland / Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kooperationspartner:Universität Jena / Institut für Sportwissenschaft; Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2018 - 12/2022
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020180700078
Quelle:Projektmeldung

Ziel

Entwicklung, Implementation und Evaluation sowie Bereitstellung konkreter Unterrichtsbeispiele zum Thema sportbezogene Gesundheitskompetenz (Schwerpunkt „Bewegungszeit“) in Sportunterricht und Lehrerbildung

Planung

Das Teilprojekt Health.edu plus umfasst die Bestandsaufnahme, Implementation, Evaluation sowie die Verbreitung von Best-Practice-Unterrichtsbausteinen in den Settings Sportunterricht und Sportlehrerbildung (nur II. Phase):
(1) Bestandsaufnahme (nur neuer Schultyp Gs) analysiert, inwieweit fachdidaktische (und curri-culare: Lehrplan plus) Ansprüche zum Thema Gesundheit in der Wirklichkeit von Sportunterricht und Lehrerbildung realisiert werden. Die Erfassung erfolgt über Unterrichtsbeobachtungen (Video) und Interviews mit Lehrkräften
(2) Implementation in Sportunterricht und Sportlehrerbildung (bis zu 24 Monate) in den Schultypen Grundschule (n=1), Realschule (n=1) und Gymnasium (n=3). Beinhaltet kooperative Planungsphase, Umsetzungsphase, Sicherung der Nachhaltigkeit.
(3) Evaluation analysiert die entwickelten methodisch-didaktischen und strukturellen Maßnahmen zum Thema Gesundheit in Sportunterricht und Lehrerbildung. Die Analyse bezieht sich auf die Konzeptionen und Durchführung. Im Setting Sportunterricht (Gy; Rs) wird darüber hinaus auch die Wirksamkeit (über SGK-Testinstrument) analysiert.
(4) Best-Practice-Unterrichtsbausteine durchlaufen Evaluationsschleifen (ca. 3 Durchführungen von unterschiedlichen Lehrkräften an verschiedenen Standorten) und fortlaufende Qualitäts-entwicklung bis zur LIS-Reife“.
Stichproben:
(1) Sportunterricht: Implementation und Evaluation erfolgen an insgesamt 5 Schulen (3 Gy [da-von 2 Modellschulen], 1 Rs, 1 Gs mit jeweils 2 Sportklassen = 10 Lehrkräfte + ca. 250 Schüler).
Bestandsaufnahme: Differenzanalyse „Gesundheit im Sportunterricht“ erfolgt nur an der Grund-schule
Evaluation der Wirksamkeit (SGK) erfolgt nur an der Realschule und drei Gymnasien. Darüber hinaus werden weitere 2 Kontrollschulen (4 Lehrkräfte; 100 Schüler) herangezogen.
(2) Sportlehrerbildung Seminarschule: Implementation und Evaluation erfolgen mit 3 Seminar-lehrkräften (je 1 Gs, Rs, Gy).
Bestandsaufnahme: Differenzanalyse zum Thema Gesundheit erfolgt im Bereich Grundschule
Die Implementation und Evaluation an den Modellschulen erfolgt in Bayreuth, an der Grundschule in Schwaben und an weiterführenden Schulen (Rs, Gy) vornehmlich in Mittelfranken.

Ergebnisse

Im Teilprojekt Health.edu plus können die Ergebnisse auf (a) praktischer, (b) wissenschaftlicher sowie (c) politischer Ebene verwertet werden.
Bezüglich der (a) Verankerung und der Dissemination von Ergebnissen in der Praxis ist erfahrungsgemäß durch den transdisziplinären Forschungsansatz eine hohe Akzeptanz der beteiligten Stakeholder zu erwarten. Weiterführend soll in den Planungsgruppen die Rolle der Schülerinnen und Schüler im Sinne der Partizipation gestärkt werden. Die Befunde zu den Strukturen und Prozessen in den beteiligten Institutionen können modellhaft z.B. im Rahmen von Schulentwicklung genutzt werden, indem Workshops und Fortbildungen angeboten und Materialien für Schule und Lehrerbildung entwickelt sowie nachhaltig implementiert werden. Konkret sollen dabei Erfahrungen von Modellschulen auf andere Schulen übertragen werden (Scaling-up 1). Hinzu kommt die Ausweitung der Schulformen auf Grundschulen, sodass die gewonnenen Erkenntnisse auch im Primarbereich Anwendung finden sollen (Scaling-up 2). Von besonderer Bedeutung ist die Bereitstellung von Good-Practice-Unterrichtsbausteinen auf der sogenannten LIS-Plattform des ISB (Bayerisches Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) (Scaling-up 3). Darüber hinaus sind Transferchancen insbesondere in weitere formale Bildungsbereiche (z.B. andere Unterrichtsfächer) sowie non-formale Bildungsbereiche (z.B. Trainerbildung im organisierten Sport) denkbar.
Mit Blick auf die (b) wissenschaftliche Nachhaltigkeit sind insbesondere die Weiterentwicklung des transdisziplinären Forschungsansatzes und die Methode der Kooperativen Planung für die Bereiche Schule (hier: Sportunterricht) sowie die II. Phase der Lehrerbildung (hier: Lehramt Sport) herauszustellen. Durch die Ausweitung und Überarbeitung des bereits erfolgreich eingesetzten Testinstruments zur Erfassung sportbezogener Gesundheitskompetenz ist sowohl im Public Health-Bereich als auch in der empirischen sportpädagogischen Bildungsforschung mit einer breiteren Anwendung in der Forschungspraxis zu rechnen. Auf wissenschaftlicher Ebene können neue Erkenntnisse zum Schwerpunkt Bewegungszeit in die Gesundheits- und Kompetenzdiskussion eingebracht werden. Die Dissemination von Ergebnissen ist standardmäßig über wissenschaftliche Publikationen und Vorträge im Rahmen von nationalen und internationalen Tagungen vorgesehen.
Auf (c) politischer Ebene können die Befunde insbesondere im Rahmen der Qualitätsentwicklung in der Lehrerbildung einfließen. Erkenntnisse aus Health.edu plus sollen beispielsweise im Rahmen einer bayernweiten, vom Ministerium geplanten Fachtagung „Gute Sportlehrerbildung“ thematisiert werden. Auf diese Weise können Strategien zur strukturellen Weiterentwicklung der Lehrerbildung in Bayern angestoßen werden.