Ziel

Seit kurzem ist in Spielsportarten die Berechnung von Energieumsätzen (EU) und der sog. Metabolic Power (MP) aus individuellen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverläufen während Spiel- und Trainingsbelastungen möglich, aber für die Sportart Hockey noch nicht adaptiert und validiert.
Ziele sind
1. die Adaptation der Metabolic Power- und Energieumsatz-Formel für die Sportart Hockey,
2. die Analyse des Metabolic Power- und Energieumsatz-Profils verschiedener Spielpositionen bei Länderspielen und im Training,
3. die Ableitung der individuellen Metabolic Power- und Energieumsatz-Profile und Entwicklung individualisierter Kalorienzufuhr-Empfehlungen und
4. die Überprüfung der routinemäßigen Anwendbarkeit der Metabolic Power- und Energieumsatz-Berechnungen im Trainings- und Wettkampfalltag zur Optimierung der Belastungssteuerung
Proband/innen sind die Spieler/innen der A- und C-Kader Hockey-Nationalmannschaften.

Planung

Es werden hockey-spezifische Belastungen definiert und von n=20 Spieler/innen in 30er-Serien unter gleichzeitigem Einsatz portabler Spirometrie (SM) und GPS-Messungen durch-geführt. Außerdem führen n=20 Spieler/innen jeweils zwei 30m-Shuttle-Run-Tests mit und ohne Schläger mit SM und GPS durch. Es erfolgen Aufzeichnungen von Testspielen mit 20 Spieler/innen mit SM und GPS. Ermittelt werden hockey-spezifische Korrekturfaktoren für die Berechnung der MP-Profile und des EU. Aus Länderspiel-GPS-Aufzeichnungen werden die MP-Profile verschiedener Spielpositionen errechnet. So werden individuelle und positions-spezifische MP- und EU-Profile der Spieler/innen erstellt. Individuelle Empfehlungen für die Energiezufuhr nach Spiel- und Trainingsbelastungen werden abgeleitet. Weiterhin werden hockey-spezifische Trainingsbelastungen analog der Länderspiele analysiert. Letztlich werden die MP- und EU-Daten im Kontext der aktuellen physiologischen Leistungsdaten der Spieler/innen gesetzt und Trainingsmaßnahmen mit dem Ziel einer weiteren Leistungsoptimierung modifiziert und adaptiert.

Ergebnisse

Das gesamte Projekt wird in engster Kooperation mit den Trainern und Leistungsdiagnostikern des Deutschen Hockey-Bundes mit den Spieler/innen der A- und C-Kader-Nationalmannschaften durchgeführt. Es wird sowohl auf in den Mannschaften bereits vorliegendes Datenmaterial zurückgegriffen (GPS-Daten von Länderspielen der letzten Monate, Video-Aufzeichnungen dieser Spiele, aktuell bereits vorliegende leistungsdiagnostische Daten), als auch in enger Kooperation mit allen Beteiligten ¿ wie in der Projektskizze ausgeführt - neues Datenmaterial generiert (GPS-Aufzeichnungen folgender Länderspiele, kombinierte spirometrische/GPS-Messungen während Trainingsmaßnahmen und Trainingsspielen etc.).
Zwischenergebnisse werden unmittelbar in die Praxis kommuniziert und mit den in der Praxis tätigen Personen (Trainer und Leistungsdiagnostiker) diskutiert. Die ermittelten Energieumsätze und abgeleiteten Kohlenhydrat-Zufuhr-(Trink-) Empfehlungen werden sowohl mit den zuständigen Personen, die für die Getränkemischungen verantwortlich sind (Physiotherapeut/innen oder Mannschaftsärzte), besprochen und unmittelbar umgesetzt, als auch zusätzlich mit jeder/jedem Spieler/in persönlich besprochen, so dass die Empfehlungen auch außerhalb der Nationalmannschaft von den Spieler/innen selber umgesetzt werden können. Rückmeldungen aller Beteiligten werden direkt berücksichtigt und weitere Arbeitsschritte entsprechend adaptiert.
Die Gesamtdiskussion der Metabolic Power- und Energieumsatz-Profile erfolgt im Rahmen mehrerer Treffen mit den verantwortlichen Trainern und Leistungsdiagnostikern. So wird gewährleistet, dass die Erkenntnisse aus der völlig neuartigen Betrachtungsweise der metabolischen Beanspruchung ganz unmittelbar in die Sportart zurückfließen.
Die Beschreibung der analytischen Vorgehensweisen der GPS-Daten-Auswertung und die Interpretation der Daten wird ferner in einer Broschüre und weiteren Schulungsmaterialien zusammengefasst, so dass die Erkenntnisse nachhaltig nutzbar bleib