Integration, Migration und Sport - Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des DOSB-Programms "Integration durch Sport"

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Braun, Sebastian (Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportsoziologie, Tel.: 030 2093-46022, Braun at staff.hu-berlin.de)
Mitarbeiter:Nobis, Tina; Langner, Ronald
Forschungseinrichtung:Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportsoziologie
Finanzierung:Deutscher Olympischer Sportbund
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:03/2014 - 12/2014
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020150100023
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Das Programm „Integration durch Sport" (IdS), das unter der Koordination des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) realisiert wird, blickt mittlerweile auf eine mehr als 25-jährige Geschichte zurück. Gefördert durch das Bundesministerium des Innern (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird das Programm durch die beteiligten Landessportbünde getragen und in Landes- und Regionalkoordinationen eigenverantwortlich umgesetzt. Auf diesem Weg berät und unterstützt das IdS-Programm Sportvereine, deren Netzwerkpartner und freiwillig Engagierte an der Basis bei ihrer alltäglichen Integrationsarbeit in konzeptioneller, planerischer und organisatorischer Hinsicht. 1989 unter dem Projektnamen „Sport für alle – Sport mit Aussiedlern“ ins Leben gerufen, wurde es Anfang der 1990er Jahre auf die neuen Bundesländer ausgeweitet. Als Reaktion auf die veränderte Zuwanderungssituation in Deutschland erfolgte 2001 eine konzeptionelle Neuausrichtung, die schließlich auch zur Umbenennung des Programms in „Integration durch Sport“ führte. Im Zuge der letzten zwei Jahrzehnte hat das IdS-Programm stetig weitreichende strukturelle Modifizierungen, konzeptionelle Re-Formulierungen und praxisorientierte Weiterentwicklungen durchlaufen. Dabei haben die programmbeteiligten Sportverbände kontinuierlich das gesellschaftspolitische Querschnittsthema „Integration und Migration in Deutschland“ aufgenommen und sukzessive für ihre Sportvereine aufgearbeitet. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Integrationsdebatten, sondern auch hinsichtlich der großen Reichweite und der breiten finanziellen Förderung des IdS-Programms wurde eine erneute Evaluation und profunde wissenschaftliche Programmbegleitung erforderlich und seitens der programmbeteiligen Sportverbände gewünscht. In den Jahren 2007 bis 2009 wurde bereits eine umfangreiche Evaluation des IdS-Programms durchgeführt, aus der 2010 weitreichende Handlungsempfehlungen abgeleitet wurden. Des Weiteren wurde von 2013 bis 2014 eine kleinere Evaluationsstudie angefertigt, die sich auf die Umsetzung der gegebenen Handlungsempfehlungen in die soziale Praxis Vereinsarbeit und die daraus resultierenden Programmveränderungen auf der Ebene der Landeskoordinationen fokussierte. Ferner sollen auch die vielen aktuellen Expertisen und Studien im Themenfeld „Integration, Migration und Sport“ berücksichtigt werden, die relevante Daten und Hinweise zu den gesellschaftlichen Herausforderungen des IdS-Programms und der sportbezogenen Integrationsarbeit im Allgemeinen liefern können. Die geplante wissenschaftliche Begleitung und Evaluation nimmt diese wichtigen Ergebnisse und Impulse auf und verfolgt auf einer theoriegeleiteten empirischen Basis zwei wesentliche Zielsetzungen. Zum einen soll aus einer retrospektiven Perspektive die mehr als 25-jährige gesellschafts- und verbandspolitische Genese des IdS-Programmes erklärend nachgezeichnet werden. Zum anderen sollen zu erwartende Entwicklungsverläufe aus dem bisherigen Programmhergang vor dem Hintergrund des dynamischen politischen, ökonomischen, demographischen und sozialen Wandels in Deutschland prospektiv gedeutet werden. Damit rücken auch strukturelle Ursachen und zentrale Herausforderungen für die weitere Programmgestaltung in den Fokus der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation, die im Sinne einer aktuellen Bestandsaufnahme herausgearbeitet und auf die mehr als 25-jährige Programmentwicklung rückbezogen werden sollen.