Zuschauernachfrage im Frauenfußball

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Klein, Marie-Luise (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehr- und Forschungsbereich Sportmanagement und Sportsoziologie, Tel.: 0234 32-28091, marie-luise.klein at rub.de)
Mitarbeiter:Kiyar, Serkan; Middelkamp, Nina; Zimmermann, Timo
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehr- und Forschungsbereich Sportmanagement und Sportsoziologie
Finanzierung:Deutscher Fußball-Bund
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:09/2012 - 03/2013
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020130300078
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Mit zunehmender Verbreitung und Akzeptanz in der Bevölkerung ist der Frauenfußball zu einer attraktiven Zuschauersportart geworden. Dies gilt zumindest für die Spiele der Frauen-Nationalmannschaft, die inzwischen große Stadien füllen und live im Fernsehen übertragen werden. Zu dieser positiven Entwicklung haben maßgeblich die beeindruckenden internationalen Erfolge des A-Teams beigetragen. Die Ausrichtung der FIFA Frauen-WM 2011 in Deutschland bildete bezüglich der Zuschauerresonanz nochmal einen Höhepunkt, auch wenn das deutsche Team vorzeitig aus dem Wettbewerb ausgeschieden ist. Betrachtet man allerdings die Frauen-Bundesliga, so ergibt sich ein anderes Bild. Ein Jahr nach der Heim-Weltmeisterschaft ist der deutsche Frauenfußball wieder aus dem Rampenlicht verschwunden. Die Frauenbundesliga verzeichnete in der abgelaufenen Saison 2011/12 zwar einen Zuschaueranstieg um rund 34 Prozent auf durchschnittlich 1121 Besucher pro Partie. Hiervon profitierten allerdings vor allem Vereine mit Nationalspielerinnen im Kader, die auch schon vor der WM in der Zuschauerrangfolge Spitzenplätze einnahmen. Insgesamt konnten demnach die hohen Erwartungen an die FIFA-Frauen-WM hinsichtlich einer deutlichen und nachhaltigen Steigerung der Zuschauernachfrage in allen Stadien der Frauenbundesligisten nicht erfüllt werden. Gleichwohl ist anzunehmen, dass sich die Stadionnachfrage im Frauenfußball in den letzten Jahren, auch durch die Austragung der WM in Deutschland, verändert hat. So ist zu vermuten, dass die stärkere Thematisierung des Frauenfußballs in den Medien im Vorfeld der WM neue Personengruppen auch für den Bundesligafußball der Frauen interessieren konnte. Allerdings liegen dazu keine aktuellen Daten vor. Ziel des Forschungsprojekts ist es daher, die Zuschauernachfrage in der Spitzenliga der Frauen durch eine wissenschaftlich fundierte Analyse aufzuklären. Dabei sollen die Sozialstruktur des Publikums, die Motive zum Besuch der Bundesligaspiele und die Konsumgewohnheiten des Publikums aller 12 Bundesliga-Vereine ermittelt werden. Durch eine Verknüpfung der Daten dieser Studie mit der im Jahr 2007 vom Lehr- und Forschungsbereich Sportmanagement bereits durchgeführten Zuschauerbefragung ist es möglich, Aussagen über Veränderungen des Publikums und der Nutzungsgewohnheiten in der Frauen-Bundesliga vor und nach der Frauen-WM 2011 zu machen. Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn dieser Untersuchung besteht darin, die nahezu ausschließlich auf den Profifußball der Männer zugeschnittene ökonomische Zuschauerforschung um Erkenntnisse zum Teamsport der Frauen zu erweitern. Darauf aufbauend sind ggf. Modifikationen der Nachfragemodelle abzuleiten. Darüber hinaus liefert die Zuschauerbefragung den Bundesligavereinen aktuelle Marktforschungsdaten, die als Hintergrundinformationen für Marketingmaßnahmen der Vereine zur Zuschauergewinnung und -bindung sowie für die Sponsorenakquise genutzt werden können. Ein Vergleich der Befragungsdaten aller Vereine kann dem DFB als zuständigem Ligaverband zudem Aufschlüsse über die Struktur des Zuschauermarktes im Frauenfußball geben.