Sportliche Karrieren Schweizer Spitzenfussballer

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Conzelmann, Achim (Universität Bern / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportwissenschaft I , Tel.: +41 (0)31 631 83 22, achim.conzelmann at ispw.unibe.ch)
Mitarbeiter:Zibung, Marc
Forschungseinrichtung:Universität Bern / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportwissenschaft I
Finanzierung:Schweizerischer Fußballverband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2009 - 01/2011
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020110100007
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) konnte in den letzten Jahren im Jugendfussball grosse Erfolge feiern. Derzeit belegt die Schweiz bei der UEFA U-17 Rangliste den Platz 6. Wenngleich die Schweizer Erfolge bei den Erwachsenen beachtlich sind, so ist dennoch festzuhalten, dass das hohe Niveau des Schweizer Jugendfussballs nicht gehalten werden kann. Dies ist aufgrund der geringen Grösse der Schweiz einerseits verständlich, anderseits fällt auf, dass viele Jugendfussballer den Sprung in den Profifussball nicht schaffen. Die Studie geht diesem Phänomen nach. In Anlehnung an die Theorie des individuellen Lebensverlaufs von Mayer (1990) wird die sportliche Karriere als Teilverlauf im institutionalisierten Handlungsfeld „(Hochleistungs-) Sport“ gesehen, welche sich als Abfolge von Aktivitäten und Ereignissen in verschiedenen Lebensbereichen darstellt. Daraus folgt u.a., dass sich die sportliche Karriere nicht unabhängig, sondern in Abhängigkeit verschiedener Lebensbereiche (wie z.B. die Familie oder die schulische bzw. berufliche Ausbildung) entwickelt. Ausgehend von einem weiten Talentbegriff (Hohmann, 2008), sind günstige Umweltfaktoren mitentscheidend für die künftige sportliche Leistungsentwicklung der Nachwuchssportler. Am Gegenstand der zu untersuchenden Fussballer-Karrieren sollen mittels Expertiseforschung exogene Faktoren (Umweltfaktoren) beschrieben werden, die ausschlaggebend sind für den Weg vom „Talent“ zur Expertise. In der Studie werden Lebensläufe von ehemaligen sowie aktuellen Schweizer Spitzenfussballer retrospektiv erfasst (Befragung). Als Probanden werden einerseits ehemalige U-16 Nationalspieler (Teilstudie I) und anderseits die aktuelle A-Nationalmannschaft (Teilstudie II) untersucht. In der Teilstudie I geht es vorwiegend um die Frage, wie sich Spieler mit einer Teilexpertise (U-16 Auswahl) entwickeln. Wieso erreichen manche ein internationales Topniveau und andere nicht? Wie gestaltet sich der Übergang vom Junioren- in den Profifussball? Die Teilstudie II beschäftigt sich mit der Individualität der Karrieren jener Spieler, die bereits die Expertise erreicht haben (A-Nationalmannschaft). Welche Faktoren haben deren Karriere entscheidend gefördert? Die Ergebnisse werden dem Schweizerischen Fussballverband in Form eines Projektberichtes zugestellt.