Wissensmanagement im Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Muckenhaupt, Manfred (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, Manfred.Muckenhaupt at uni-tuebingen.de); Digel, Helmut
Forschungseinrichtung:Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 081906/09-11)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2009 - 12/2010
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020090300015
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Zusammenfassung

Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojekts ist die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts zur Optimierung des Wissensmanagements zwischen allen Partnern des WVL zum Nutzen des deutschen Spitzensports. Das Forschungsprojekt „Wissensmanagement im WVL“ soll im Kern der Frage nachgehen, wie der Wettbewerbsfaktor Wissen zurzeit im gesamten WVL organisiert wird sowie in einem Optimierungsprozess organisiert werden kann. Das Betrachtungsfeld umfasst dabei u.a. den gesamten Wertschöpfungsprozess der Entwicklung einer leistungssportlich relevanten Forschungsidee bis zur Umsetzung der Erkenntnisse in die Sportpraxis als auch interaktionistisch die Evaluation der Umsetzung und Rückkoppelung der Praxiserkenntnisse von der Leistungssportpraxis in die Wissenschaft. Dabei sollen auch die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten im Wissenstransfer und in den Verwendungsmöglichkeiten der eher naturwissenschaftlichen im Vergleich zu den eher sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen Berücksichtigung finden. Die Zielstellung des Forschungsprojekts beinhaltet sowohl eine horizontale (z.B. zwischen den sportwissenschaftlichen Instituten und zwischen den Bundessportfachverbänden) als auch eine vertikale Betrachtung (z.B. innerhalb eines Bundessportfachverbandes vom D/C-Kader bis A-Kader-Bereich) des Informations- und Wissenstransfers im WVL. Ausführende Stelle des Forschungsprojektes: Universität Tübingen / Institut für Medienwissenschaft. In dem Forschungsvorhaben werden mündliche und schriftliche Befragungen in Form von Experteninterviews und Fragebogenerhebungen kombiniert. Die zentralen Akteure im Wissensprozess (Wissenschaftler, Koordinatoren, Funktionäre, Entscheidungsträger, Betreuerumfeld) liefern in leitfadengestützten Interviews erste Befunde zur Wissenserzeugung, -weitergabe und -anwendung im deutschen Spitzensport. Die Ergebnisse der Experteninterviews werden in zielgruppenspezifischen Fragebogenstudien quantifiziert. Untersuchungsmethodik: 1. Delphi-Studie. Die Delphi-Befragung ist ein mehrstufiges Befragungsverfahren. In einer ersten Stufe äußern Experten in einer offenen Runde Einschätzungen, Zukunftserwartungen und grundlegende Positionen zu verschiedenen Themengebieten im Leistungssport. Die Ergebnisse der ersten Stufe werden zusammengefasst und in mehreren Feedbackrunden von Vertretern der Wissenschaft, der Trainer, der Funktionäre und der Wissenschaftskoordinatoren bewertet. 2. Netzwerkanalysen. Im Mittelpunkt der Netzwerkanalyse steht der informelle Austausch zwischen verschiedenen Akteuren im Leistungssport. In der Netzwerkstudie werden bestehende Kommunikationsprozesse innerhalb der Verbände und zwischen Wissenschaft und Praxis sichtbar gemacht. Auf diese Weise können funktionierende Informationsflüsse aber auch fehlende Verknüpfungen identifiziert werden. 3. Diffusionsstudien. Die Diffusionsstudien thematisieren den Transfer und die Verbreitung von Wissen im deutschen Leistungssport. Die Analyse bestehender Instrumente der Wissenschafts- und Wissenskommunikation stützt sich auf den Vergleich mit Modellen anderer Wissenschafts- und Fachbereiche. 4. Experimentelle Studien. Der Wissensaustausch im Leistungssport bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Konkurrenz und Kooperation. Neue technologische Lösungen erleichtern die Kommunikation und bieten zahlreiche Möglichkeiten Wissen zu teilen. In experimentellen Studien wird erforscht, inwiefern sich der Einsatz von Web 2.0-Technologien eignet, um den Wissensaustausch zwischen den Akteuren im Leistungssport zu fördern.