Die Urinmarkermethode als Interventionsmaßnahme bei psychogenem Harnverhalten während der Dopingkontrolle

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Keller, Ruprecht (Klinikum der Universität zu Köln , Tel.: 0221 8907-3557, KellerR at Zentrallabor-Kliniken-Koeln.de); Elbe, Anne-Marie
Forschungseinrichtung:Klinikum der Universität zu Köln
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070304/08)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:03/2008 - 12/2009
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020080400148
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Eine im Juli 2006 durchgeführte Befragung bei DopingkontrolleurInnen zeigt, dass eine ernstzunehmende Anzahl von AthletInnen erhebliche Probleme mit Dopingkontrollen hat (Strahler & Elbe, 2007). Dies wirkt sich negativ auf sportliche Leistungen aus. Ziel ist es, das Urinationsproblem von AthletInnen bei Dopingkontrollen zu untersuchen und ein für den Leistungssport innovatives Interventionsprogramm, den Urinmarker (Gauchel et al. 2004), für Betroffene zu entwickeln und zu evaluieren. Es soll ein Fragebogen entwickelt werden, den die LeistungssportlerInnen schriftlich oder online ausfüllen können. Auf Grundlage dieser Ergebnisse soll ein leistungssportspezifisches Interventionsprogramm (die Urinmarkermethode) entwickelt, umgesetzt und auf ihre Sporttauglichkeit untersucht werden. Das Problem „nicht können“ bei der Dopingkontrolle soll untersucht und dokumentiert werden. Die Erfahrungen sollen in die Ausbildung für im Leistungssport Tätige integriert werden. Ferner geht es darum, den Urinmarker als eine mögliche Interventionsmaßnahme bei der Dopingkontrolle einzusetzen. Durch den Urinmarker soll weiterhin ermöglicht werden, die Qualität der Urinkontrolle insgesamt zu verbessern.

(Zwischen)Ergebnisse

Zusammenfassend zeigten sich folgende Ergebnisse hinsichtlich des psychogenen Harnverhaltens bei Athletinnen und Athleten während der Dopingkontrollen: Psychogenes Harnverhalten äußert sich als von der klinischen Paruresis differierendes Konstrukt. Bei Kontrolle der Paruresis-Werte besteht kein Zusammenhang zwischen Trait-Angst und psychogenen Harnverhalten. Trait-Angst erklärt lediglich einen Anteil an der Ausprägung der Paruresis, jedoch nicht bei psychogenem Harnverhalten. Das Vorhandensein von Paruresis potenziert psychogenes Harnverhalten bei Dopingkontrollen. Sowohl Athletinnen und Athleten als auch Kontrollierende (vgl. vorangegangene Studie von Strahler & Elbe, 2007) sind mit dem derzeitigen Ablauf der Kontrollen unzufrieden. Die Bereitschaft zu alternativen Methoden (insbesondere die Akzeptanz eines Urinmarkers) auf Seite der AthletInnen ist vorhanden. Mit dem Fragebogen zum psychogenen Harnverhalten bei Dopingkontrollen (PHD-FB) existiert ein reliables and valides Maß zu Erfassung der Problematik auf fünf Skalen.