Männlichkeitskonstruktionen und Sport im Alter

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hartmann-Tews, Ilse (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportsoziologie / Abteilung Geschlechterforschung, Tel.: 0221 4982-3770, i.hartmann at dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Tischer, Ulrike
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportsoziologie / Abteilung Geschlechterforschung
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/2007 - 12/2007
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020080200024
Quelle:Projektmeldung

Zusammenfassung

In der Forschungsliteratur zur Sportentwicklung gibt es Hinweise darauf, dass bei Männern das Sportengagement mit zunehmendem Alter abnimmt, so dass insbesondere in der Altersgruppe der 55-64-Jährigen signifikant weniger Männer als Frauen sportlich aktiv sind. Außerdem zeigt sich, dass das Sportengagement bei Männern im Gegensatz zu den Frauen stärker von Alterseffekten als von Kohorten- oder Periodeneffekten geprägt ist. Ihr Sporthandeln ist damit mehr als bei Frauen von ihrem chronologischem Alter als von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation oder gesellschaftlichen Trends geprägt. Wie kann dieser geschlechtsbezogene Unterschied im Sportengagement und "Disengagement" Älterer, insbesondere die Unterrepräsentanz von Männern erklärt werden? Zur Beantwortung dieser Frage sollen zum einen durch einen explorativ-qualitativen Zugang bisher fehlende Kenntnisse über die Vorstellungen und Interpretationen älterer Männer über männliche Identität und Geschlechternormen sowie deren Bezug zu Sport gewonnen werden. Zum anderen sollen Hypothesen über einen möglichen Zusammenhang zwischen bisher dominierenden männlich konnotierten Normen im Sport (z.B. körperliche Stärke und Leistungsfähigkeit, Wettkampf- und Erfolgsorientierung) und der Abnahme von sportlicher Aktivität im Alter bei Männern überprüft werden. Die Erkenntnisse sollen ein vertieftes Verständnis der vorliegenden quantitativen Daten ermöglichen, indem sie die subjektiven Begründungen von Männern zwischen 55 und 65 Jahren und ihre Kommunikation miteinander im Kontext des Sports fokussieren.
Theoretischer Ansatz:
Den theoretischen Rahmen der Analyse bilden Theorien der sozialen Konstruktion von Geschlecht als auch von Alter(n), wobei spezifische Konzepte der Konstruktion von Männlichkeiten herangezogen und in ihrer Gültigkeit für den vorliegenden Kontext überprüft werden.
Methodisches Vorgehen:
Durch Gruppendiskussionen und diskursive Einzelinterviews mit Männern, die ihre Sportaktivität im Alter eingestellt haben, und weiterhin aktiven Männern werden soziale Deutungsmuster zu Männlichkeit, Sport und Alter(n) erfasst. Dabei sollen spezifische Faktoren der Weiterführung des Sportengagements als auch des Drop-out identifiziert werden.