Messplatztraining mit neuen Medien - zum Einfluss der Betrachtungsperspektive von Bildschirminstruktion und -feedback auf die Aneignungs- und Lernleistung einer komplexen sportmotorischen Sprung-Drehbewegung

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Olivier, Norbert (Universität Paderborn / Fachgebiet Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Bewegung und Training, Tel.: 05251 605300, bewtrain at upb.de); Weiß, Michael (Universität Paderborn / Fakultät für Naturwissenschaften / Department Sport und Gesundheit / Arbeitsbereich Sportmedizin, Tel.: 05251 603184, weiss at sportmed.upb.de)
Mitarbeiter:Krause, Daniel (Universität Paderborn / Fakultät für Naturwissenschaften / Department Sport und Gesundheit / Fachgebiet Sportwissenschaft, Tel.: 05251 605303 , daniel.krause at upb.de)
Forschungseinrichtung:Universität Paderborn / Fachgebiet Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Bewegung und Training; Universität Paderborn / Fakultät für Naturwissenschaften / Department Sport und Gesundheit / Arbeitsbereich Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070620/06)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2006 - 03/2007
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020060600130
Quelle:Projektmeldung

Zusammenfassung

I Vorhabensziel: Die zentrale Fragestellung richtet sich an die Betrachtungsperspektive, die für das Bildschirmtraining mit Videoinstruktion und Feedback am besten geeignet ist. Angenommen wird, dass die zur Hauptbewegungsrichtung orthogonale Betrachtungsperspektive zu bevorzugen ist. Bei einer Bewegung mit zwei orthogonal zueinander stehenden Hauptbewegungsrichtungen könnte eine "Kompromissperspektive", schräg zu den beiden Perspektiven, die jeweils orthogonal zu einer der beiden Hauptbewegungsrichtungen ausgerichtet sind, einen besseren Informationsumsatz ermöglichen. Ferner soll untersucht werden, ob eine Darbietung mehrerer multipler Darstellungsperspektiven der Darbietung einer monotonen Perspektive vorzuziehen ist. Eine freie Perspektivenwahl sollte nach der Befundlage zum selbstkontrollierten Üben (Self-Controlled-Learning) gegenüber einer multiplen, festgelegten Perspektivenreihenfolge vorteilhaft bezüglich der Lernleistungen sein. Fraglich ist auch, ob die zu bevorzugende Perspektive mit der Expertise interagiert. Zudem könnte sich die bevorzugte Perspektive gegebenenfalls im Laufe einer Übungsprozedur verändern.
II Durchführung: Kriteriumsaufgabe ist ein Vertikalsprung mit der Zielstellung einer maximalen Umdrehung um die Körperlongitudinalachse und Optimierung der Technik im Sinne des Modellernens. Die Stichprobe (N=120) soll jeweils zur Hälfte aus jugendlichen Leistungssportlern mit und ohne "Drehsprung-Vorerfahrung" rekrutiert werden. Diese werden auf sechs Untersuchungsgruppen mit unterschiedlichen Blickperspektiven bzw. Perspektivenkombinationen und eine Kontrollgruppe verteilt. Nach den zwei geplanten Übungsphasen mit Videoinstruktion und -feedback sollen jeweils die Aneignungsleistung, sowie die frühe und späte Retentionsleistung erhoben werden. Der Drehwinkel wird videometrisch bestimmt. Die Optimierungsaufgabe soll mittels Expertenrating ausgewertet werden.
III Geplante Ergebnisverwertung: Die Ergebnisse sollen Hinweise auf die zu bevorzugende Blickperspektive beim Bildschirmtraining geben und zur externen Validierung im sportartspezifischen Bildschirmtraining von Leistungssportlern umgesetzt werden.

(Zwischen)Ergebnisse

Erste Ergebnisse des bisherigen Auswertungsstandes geben Hinweise darauf, dass die Darbietung multipler Perspektiven gegenüber mono-perspektivischer Videoinformation Vorteile bezüglich der Maximierungsaufgabe bewirkt. (Interaktion MZP x VG: F(1;42)= 7,40; p= .009 ). Die Kompromissperspektive zeigt nicht die erwarteten Vorteile gegenüber den Perspektiven mit orthogonalen Betrachtungswinkeln auf die Hauptbewegungsebenen (Interaktion MZP x VG: F(1;31)= 0,64; p= .211). Entgegen den Erwartungen zeigen sich keine Vorteile für die selbstkontrollierte Perspektivenwahl (Interaktion MZP x VG: F(1;20)= 2,15; p= .158).