Die Moral im Sport aus leibphänomenologischer Perspektive

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Jäger, Kirsten (Universität Frankfurt am Main / Institut für Sportwissenschaften, Tel.: 069 79824513, k.jaeger at sport.uni-frankfurt.de)
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Institut für Sportwissenschaften
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/2003 - 12/2007
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020050300044
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Die Moral im Sport wird gegenwärtig nur einseitig rational diskutiert. Moralische Entscheidungen im Sport, z.B. im Zweikampf oder direktem Gegnerkontakt, können aufgrund der Komplexität der Situation nur zu einem Bruchteil rational gefällt werden - es muss immer ein prä-reflexiver Anteil an der Entscheidungsfindung beteiligt sein. Dieser kann, wenn nicht rational, leiblich verankert sein. Diese, aus den Werken Nietzsches und Merleau-Pontys philosophisch begründete, Hypothese soll anhand eines qualitativen Untersuchungsdesigns empirisch geprüft und evtl. Auswirkungen auf das moralische Handeln im Sport diskutiert werden.

(Zwischen)Ergebnisse

Im Anschluss an Nietzsche wird ein leibmonistischer Ansatz aus seinen Aphorismen interpretiert werden. Sowohl im Nachlass als auch z.B. der 4. Rede des Zarathustras kann diese Interpretation belegt werden. Die Möglichkeit, den dionysischen Trieb als Grundlage des erlebten Sports für den Sportler auszulegen und sein moralisches Handeln aus seiner Leiblichkeit zu verstehen, wurde 11/2003 in einem Vortrag an der Humboldt-Universität Berlin referiert. Dass der Sportler im Wettkampf sich in einem moralischen Dilemma befindet und seine Handlungen mit moralischen Konnotationen versehen sind, wurde in einer Veranstaltung zum Wertediskurs in der Sportwissenschaft im Rahmen eines Kolloquiums an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt referiert. Hier wurde belegt über die Erläuterung des moralischen Dilemmas hinaus belegt, dass der Sportler z.B. im Zweikampf (Spielsportarten) einer viel zu komplexen Situation ausgesetzt ist, als das er rationale Entscheidungen bzgl. seines moralischen Handelns treffen könnte.