Wandlungen des Zuschauerverhaltens im Profifußball - Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Reaktionen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Pilz, Gunter A. (Universität Hannover / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0511 762-3195, pilz at erz.uni-hannover.de)
Mitarbeiter:Wölki, Franciska
Forschungseinrichtung:Universität Hannover / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080901/04-05)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:12/2003 - 03/2005
Schlagworte:
Fan
Erfassungsnummer:PR020040200052
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

In der Zeit seit der Verabschiedung des Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit hat sich die Fußballfanszene nachhaltig verändert und mit dem Auftreten der Ultra-Bewegung nicht nur ein farbenfroheres Bild, sondern insgesamt einen gewaltigen, z.T. auch gewaltförmigen Modernisierungsschub erhalten. Hiermit haben sich auch die Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße Polizei- wie auch Sozialarbeit verändert, dem bislang außer im Sinne von Erfahrungswissen wenig adäquat Beachtung geschenkt wurde. Um hier wieder zu einer gesicherten, auf wissenschaftlichen Erkentnissen basierenden, Grundlage die umsichtigen Planungen für die Fußballweltmeisterschaft 2006 in unserem Lande angehen zu können sollen in Form einer Meta-Studie zur
-Ultraszene in Deutschland", zu
-Polizei und Sozialarbeit im europäischen Kontext von Fanbetreuung" und zu
-Rassismus im Zuschauerverhalten und Entwicklung von Gegenstrategien",
sowohl für die Arbeit von Polizei und Fan-Projekten im Alltag des Profifußballs
als auch hinsichtlich der gesamten Anstrengungen zur WM 2006 ein qualitatives Fundament geschaffen werden.
Mit Hilfe von qualitativen (Experteninterviews, narrative Interviews), quantitativen (stichprobenartige Fragebogenerhebungen) Methoden, sowie auf der Folie von teilnehmender Beobachtung und Auswertungen von Fachliteratur, Fanzines und vor allem Internet (homepages von Ultras usw), soll u.a. folgenden Fragen nachgegangen werden:
- wie entwickelt sich Ultraszene in Deutschland, sind Ultras wirklich nur' die
friedliche, sympathische Supporter-Bewegung oder entwickelt sich die Ultras-Szene zu einer gefährlichen -weil wenig kontrollierbaren- Mischung aus friedlichen Supportern, Alt- und Jung-Hooligans und rassistischen Fans? Gibt es lokale, regionale, nationale oder ganr internationale Verflechtungen? Wie muss auf diese Entwicklung sozialpädagogisch und ordnungspolitisch reagiert werden?
- Wie sehen die Kontakte zwischen Fan-Betreuung und Polizei aus? Gibt
es Austausche, Unterschiede/Gemeinsamkeiten in der Arbeit? Wie sieht
die Beziehung zwischen Fan-Projekten und Polizei aus? Gibt es verbindliche Anforderungen, Rahmenbedingungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene? Wie wurden die umgesetzt?
- Wie stellt sich rassistisches Zuschauerverhalten dar? Gibt es grupppen-,
geschlechtsspezifische Unterschiede? Welche Rolle spielen Männlich-
keitsvorstellungen? Wie stehen rassistische Verhaltensweisen im Fußball zum gesamtgesellschaftlichen Kontext? Wie kann auf die rassistischen
Verhaltensweisen angemessen reagiert werden, wie können Gegenstrate-
gien im Stadion wirksam werden und über das Stadion hinauswirken? Wie
sind die bisherigen Strategien zu bewerten, wie sieht ein modellhafter
Aktionsplan Stadion" aus?