Statuskonferenz Psychodardiologie: Bewegung in der Infarktrehabilitation

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schlicht, Wolfgang (Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0711 685-3152, sekretariat at sport.uni-stuttgart.de); Bös, Klaus (Technische Universität Karlsruhe / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 0721 6082611, klaus.boes at geist-soz.uni-karlsruhe.de)
Forschungseinrichtung:Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft; Technische Universität Karlsruhe / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:11/2001 - 03/2003
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020030300123

Zusammenfassung

In der heutigen kardiologischen Rehabilitation, sowie in der sekundären Prävention von Herzkreislauferkrankungen gilt die Bewegungstherapie als empirisch bewährt. Mit körperlich sportlicher Aktivität kann die kardiovaskulär bedingte Mortalität entscheidend gesenkt werden. Ein Problem stellt in diesem Zusammenhang eine dauerhafte Motivierung der KHK - Patienten zu mehr Bewegung dar. Während in den ersten Phasen der kardiologischen Rehabilitation die Patiententeilnahme noch fast lückenlos verläuft, bildet der Übergang zur Rehaphase III (ambulante Herzgruppe am Wohnort) ein Nadelöhr. Nur etwa 20 - 30% finden Zugang zu einer AHG, von denen wiederum 30% die Gruppe nach 6 - 7 Monaten verlassen.
Mit Bezug auf die koronare Herzkrankheit sind daher die Gründe des Bewegungsmangels und dessen Modifikationsmöglichkeiten während der Sekundärprävention und Rehabilitation Gegenstand der Ausführungen.
Dafür lieferte eine systematische Recherche in einschlägiger Literatur letztendlich 42 Arbeiten, die nach ihren Evidenzkriterien (im Sinne der evidence based medicine) eingeordnet und bewertet worden sind. Nach diesen ausgewählten Studien gestalten sich die Gründe eines Abbruchs von einer körperlich sportlichen Aktivität oder eines Dabeibleibens unterschiedlich. Dabei wird den Prädiktoren wahrgenommene Selbstwirksamkeit, Nutzen und Barrieren ein hoher Vorhersagewert zugestanden. Ebenfalls als signifikant erwies sich eine aktive Freizeitbeschäftigung, sowie die Erwerbstätigkeit und das Beschäftigungsverhältnis. Auch eine geringe (Schul-) Bildung und eine niedrige Schichtzugehörigkeit werden in diesem Kontext als Gründe für eine Nichtteilnahme bezeichnet.
Neben den personenbezogenen Prädiktoren beeinflussen auch organisatorische Faktoren die adherence. Hierzu gehören Fahr- und Transportschwierigkeiten oder auch eine ungünstig wahrgenommene Terminierung der AHG.
Mit verschiedenen Modellen des Gesundheitsverhaltens (Kontinuumtheorien und Stadienmodelle) werden die aufgeführten Determinanten funktional verknüpft, um den Prozess der Motivierung und Bindung an ein protektives Verhalten verständlicher darzustellen.

(Zwischen)Ergebnisse

Vorträge: Landessymposium Freiburg (Nov. 2002); Tübinger Sympsium zur Prävention (März 2003)