Einführung der totalen Hämoglobinmenge als entscheidende Größe in einem Blutpass für Ausdauersportler

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schmidt, Walter Franz-Joachim (Universität Bayreuth / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sport und Gesundheit / Lehrstuhl Sportmedizin/Sportphysiologie, Tel.: 0921 55-3464, walter.schmidt at uni-bayreuth.de)
Mitarbeiter:Prommer, Nicole
Forschungseinrichtung:Universität Bayreuth / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sport und Gesundheit / Lehrstuhl Sportmedizin/Sportphysiologie
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070342/03-04)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2003 - 12/2005
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020030200094
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Das Blutdoping in seinen verschiedenen Formen ist zu einer sehr ernsten Gefahr für alle Ausdauersportarten und somit für den gesamten Leistungssport geworden und droht auf den Breiten- und Jugendsport überzugreifen. Die Methoden des Blutdopings sind sehr unterschiedlich (autologes, homologes Blutdoping; Anwendung von EPO oder NESP; Anwendung von auf Hämoglobin basierenden Sauerstoffträgern); der Zweck ist jedoch immer gleich: D.h. die Hämoglobinmenge soll erhöht werden. Ist diese Menge vergrößert, wird die Sauerstoffversorgung des Muskelgewebes verbessert und die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht. Da es immer sehr schwierig oder auch unmöglich sein wird, jede einzelne Manipulationsart nachzuweisen, ist es das Ziel des Projektes, mit der Erfassung der totalen Hämoglobinmenge (tHb) eine Meßgröße zu schaffen, die in einem von der WADA diskutierten Blutpass für Ausdauersportler als wichtigster Parameter einfließen kann. Eine Veränderung der tHb kann dann als Indiz für eine Manipulation dienen.
Das Projekt besteht inhaltlich aus zwei Teilen, d.h. der Validierung der Bestimmungsmethode und der Anwendung bei Leistungssportlern in Form von Längsschnittmessungen.

(Zwischen)Ergebnisse

Es konnte eine optimierte Bestimmungsmethode für die totale Hämoglobinmenge (tHb) entwickelt werden, die nur noch eine 2-min CO-Rückatmungsphase und 4 kapilläre Blutentnahmen benötigt. Die Gesamtzeit für die tHb-Bestimmung beträgt unter 15 min. Die Methode zeigt gleiche Ergebnisse wie wesentlich aufwendigere Verfahren. Ihre Reproduzierbarkeit ist durch einen typischen Fehler von 1.7% gekennzeichnet, bei einer Sensitivität von 24g. Die Leistungsfähigkeit wird durch die Anwendung der Methode um durchschnittlich 3.0% vermindert, wobei die Halbwertzeit von COHb bei 132 min liegt, was durch körperliche Aktivität deulich vermindert werden kann. 6h nach der Bestimmung ist die initiale COHb Konzentration wieder erreicht. Die Methode kann in der vorliegenden Form problemlos zur Durchführung wissenschaftlicher Studien angewandt werden; für den routinemäßigen Einsatz müssen noch Vereinfachungen durchgeführt werden.