Prozessbegleitende Objektivierung der individuellen komplexen Spielleistung der Volleyball-Juniorinnennationalauswahl (Jahrgang 84/85) innerhalb des DVV-Nachwuchsförderungskonzeptes VC Olympia Sinsheim

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Roth, Klaus (Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 06221 544340)
Mitarbeiter:Rebel, Mirjam
Forschungseinrichtung:Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071607/02-03)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/2002 - 06/2003
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020030100009
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Die aktuelle Juniorinnen-Volleyballnationalmannschaft (DVV-Auswahl Jg. 84/85) spielt in der Bundesligasaison 2002/2003 als "VC Olympia Sinsheim" in der 1. Bundesliga. Fast alle Spielerinnen der Juniorinnen-Auswahl sind bereits seit dem August 2001 unter der Leitung von DVV-Bundestrainer Rudi Sonnenbichler im DVV-Bundesstützpunkt Sinsheim konzentriert. Sie spielen in der Saison 2001/2002 als Damen I Team des SV Sinsheim in der z. Bundesliga / Süd.
Auf Nationalmannschaftsebene ist dieser Jahrgang sehr erfolgreich. Bei den Jugend-Europameisterschaften belegte die Mannschaft den vierten Platz - die beste Platzierung, die je eine deutsche Mannschaft dieser Altersstufe im Frauenbereich erringen konnte. Das international herausragende sportliche Highlight war die Erringung der Goldmedaille in der Jugend-Olympiade in Spanien.
Die Teilnahme der Juniorinnen-Auswahl am offiziellen Spielbetrieb der 1. Bundesliga in der SS 02-03 ist an folgende sportliche Rahmenbedingungen geknüpft:
- Die Spielergebnisse zählen offiziell für alle Teams bei den Spielen der Vor- und Rückrunde. Das Team "VC Olympia Sinsheim" kann jedoch - nach den Hin- und Rückspielen - nicht an den Play-Offs teilnehmen.
- Nach Ende der Saison verlässt die Juniorinnen-Nationalmannschaft wieder die 1. Bundesliga. Nach der Juniorinnen-Weltmeisterschaft im August 2003 gehen alle Spielerinnen in die Vereine zurück, an die sie vertraglich gebunden sind.
Zielstellung der wissenschaftlichen Betreuung:
Ziel ist die prozessbegleitende Beschreibung und Objektivierung der individuellen komplexen Leistungsentwicklung anhand bewegungstechnischer, individual- und gruppentechnischer Kriterien. Unmittelbares Ziel der Wettkampfanalyse ist die Generierung von Trainingshinweisen unter Einbeziehung von Computer-Videoanalysen. Die Analysen sollen dem Bundestrainer Rudi Sonnenbichler sowohl nach den Bundesligaspielen (vor der folgenden Trainingseinheit) als auch bei den internationalen Turnieren sofort zur Verfügung gestellt werden.
Das vom DVV erklärte Ziel des Nachwuchsförderungskonzeptes ist ein Platz unter den ersten Sechs bei der JWM 2003 und die langfristige Integration der Top-Nachwuchstalente in die A-Nationalmannschaft, ggf. bereits für die Olympischen Spiele 2004 in Athen.
Methodik:
Die prozessbegleitende Diagnostik des technisch-taktischen Leistungsstandes der Kaderspielerinnen erfolgt mittels digital erfassten Videoinformationen und unter Anwendung der Computersoftware DIVARIS und DATAPROJECT. DIVARIS dient der Kodierung der Spielszenen anhand einem definiertem Auswertungsschema. Das Auswertungsschema mit den definierten Bewertungsmaßstäben wurde in Anlehnung an das vom IAT (Dr. B. Fröhner / Dr. B. Zimmermann) konzipierte Analysekonzept für die DVV-Nationalmannschaft Damen und Männer zur Zeit erarbeitet. Die Bewertung der Spielszenen erfolgt in Kooperation mit dem IAT (Dr. B. Fröhner) und dem Bundestrainer R. Sonnenbichler. Der Spielwirksamkeitsindex und quantitative Erfolgskriterien werden mit Hilfe der Computersoftware DATAPROJECT erfaßt.
Als Baseline der Leistungsentwicklung dient die Juniorinneneuropameisterschaft im August 2002 in Kroatien. Die Abschlussuntersuchung bildet die Juniorinnenweltmeisterschaft.
Nach der Juniorinnenweltmeisterschaft erfolgt eine Längsschnittauswertung anhand qualitativer und quantitativer Kriterien und ein Vergleich mit dem Weltstand (Vergleichsdaten aus der WM 2002 der Frauen in Deutschland / IAT Leipzig)
Ort und Zeitpunkte:
Insgesamt ist die Begleitung der 22 Bundesligaspielen, vier gesonderten Trainingseinheiten (isolierte Technikanalyse) und von zwei internationalen Turnieren (JEM 2002 und JWM 2003) geplant.