Historische Untersuchung über die Veränderungen der Frauen-Identität(en) im Sport. Eine Fallbeispielanalyse bremischer Frauen-Turn- und -Sportgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Gespeichert in:
Leiter des Projekts: | Braun, Harald (Universität Bremen / FB 9, Kulturwissenschaften / Institut für Sportwissenschaft/Sportpädagogik, Tel.: 0421 218-3529) |
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Mitarbeiter: | Günter, Sandra |
Forschungseinrichtung: | Universität Bremen / FB 9, Kulturwissenschaften / Institut für Sportwissenschaft/Sportpädagogik |
Finanzierung: | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Format: | Projekt (SPOFOR) |
Sprache: | Deutsch |
Projektlaufzeit: | - |
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Erfassungsnummer: | PR020020200094 |
Quelle: | soFID - Freizeit-Sport-Tourismus, Band 2001/02 |
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Historische Untersuchung über die Veränderungen der Frauen-Identität(en) im Sport.
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Dass unser Sport keine "geschlechtsneutrale" Angelegenheit ist, sondern wie alle anderen kulturellen Felder auch von den Wirkungen eines Geschlechterverhältnisses durchzogen ist, ist nichts Neues mehr (Klein, M. 1983, 1984, 1987; Kröner/Pfister 1992), wenn es auch immer noch wenig Beachtung findet. Für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer bedeutet der Sport aufgrund ihres unterschiedlichen Geschlechts Verschiedenes. Zwar lassen sich historische Annäherungstendenzen der Geschlechter verzeichnen, doch beschränken sich diese letztlich auf das quantitative Ausmaß der Sport-Teilnahme. Der qualitative Blick fördert prägnante Geschlechtsdifferenzen zutage (Berndt 1991). Im Vergleich mit anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen blieb die Sportwissenschaft weitaus länger von der Frauenforschung und Impulsen feministischer Theoriebildung unbeeinflusst (Rose 1992, S. 52). Es war die neue Frauenbewegung, die die Funktionalisierung des Frauenkörpers zur "Körper-Ware" und die Vergesellschaftung der Frau über ihren Körper aufdeckte und anprangerte. Hier liegt die sich aufdrängende Verbindung zum Sport als ein Bereich, der den Körper und seine Bewegung zentral thematisiert (Palzkill 1990, S. 180). Geschlechtliche Identität ist vor allem im Sport an den biologischen Körper gebunden. So wird die Körperdebatte immer mehr zu einer Geschlechterdifferenz-Debatte, in der der weibliche Körper als das "Besondere" in Abgrenzung zum historisch gewachsenen Prinzip des männlich "Allgemeinen" Körpers betrachtet wird. Somit ist die geschichtliche Prägung der Geschlechterdifferenz-Debatte an ein Verständnis des Frauenkörpers geknüpft (Pomata 1995). In der Veranstaltung "Geschlechtliche Identität im Sport - Körper sein oder Körper haben?" ging es vor diesem Hintergrund darum, ethisch-moralische und ästhetische Ideale, Werte und Normen, die die weiblichen Körper in Abgrenzung zu den männlichen - dem Dualitätsprinzip entsprechend - beeinflusst haben und bis in die Gegenwart prägen, historisch zu untersuchen und zu reflektieren. Gleiches gilt für medizinische Argumentationen des 19. und 20. Jahrhunderts, die eine sportliche Betätigung von Frauen als gesundheits- und somit als volksschädigend darstellten. Zu diesem Schwerpunkt gehört auch die Bewertung der medizinischen Beurteilung des "schwachen" Frauenkörpers und der darin implizit liegenden Reduzierung des Frauenbildes bzw. des weiblichen Körpers. Der Mensch hat nicht nur einen Körper, er/sie ist zugleich einer. 1969 hat Grude die Polarität Leib-Haben und Leib-Sein für die Leibeserziehung aufgearbeitet. Neben weiteren modernen Theoriebildungen wie z.B. durch Elias und Bette wird diese eine zentrale Rolle spielen. Ergänzend dazu sollen aus dem nicht sportwissenschaftlichen Bereich grundlegende feministische Theoretikerinnen, wie Benhabib, Butler, Duden, Fraser und Nestle herangezogen werden. Soweit der Zeitrahmen es erlaubt, sollen zentrale Aspekte der Theorie Foucaults bearbeitet werden. |
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