Knochenstoffwechsel während eines systematischen Lauftrainings unter niedrig oder höher dosierter oraler Kontrazeption im Vergleich zu einer unbehandelten Trainingsgruppe

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Jeschke, Dieter (Technische Universität München / Klinikum rechts der Isar / Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin, Tel.: 089 289-24437, e.wiegelmann at gmx.de); Zelger, Otto; Luppa, Peter
Mitarbeiter:Bihl, Cornelia; Hartard, Manfred; Haas, Wolfgang; Wiegelmann, Elke
Forschungseinrichtung:Technische Universität München / Klinikum rechts der Isar / Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070106/00)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:02/2000 - 11/2000
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020020200078

Zusammenfassung

Forschungsdefizit:Umfangreiches Ausdauertraining kann Ursache für Zyklusstörungen und Stressfrakturen sein. Zur Therapie bzw. Prophylaxe werden orale Kontrazeptiva eingesetzt, da bisher ein positiver Einfluss auf die Knochendichte angenommen wurde. In der aktuellen Literatur wird jedoch ein erhöhtes Frakturrisiko unter Einnahme der heute meist verwendeten niedrig dosierten oralen Kontrazeptiva diskutiert. Forschungshypothesen:Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva führt zueinem reduzierten Knochenstoffwechsel. Es besteht ein Unterschied zwischen hoch und niedrig dosierten oralen Kontrazeptiva hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Knochenstoffwechsel. Forschungsziele: Vergleich der Dynamik von Knochenstoffwechselparametern unter höher und niedrig dosierter oraler Kontrazeption und bei einer unbehandelten Vergleichsgruppe während eines systematischen Lauftrainings und an den Tagen direkt nach einem Marathonlauf. Vergleich der Parameter von Knochenmasse,-dichte und festigkeit zu Beginn und am Ende des Beobachtungszeitraumes von 10 Monaten. Praxisbezug: Das Projekt soll einen Beitrag dazu leisten abzuklären welche Maßnahen zur Prophylaxe von Stressfrakturen sinnvoll und welche oralen Kontrazeptiva für Ausdauersportlerinnen geeignet sind.

(Zwischen)Ergebnisse

An den Untersuchungen im gesamten Wettkampfjahr von 02/00 bis 11/00 nahmen 7 Probandinnen aus der Gruppe mit höher dosierten oralen Kontrazeptiva (HOCH), 7 aus der Gruppe mit niedrig dosierten oralen Kontrazeptiva (NIEDRIG) und 10 aus der Kontrollgruppe (KONTR) teil. Am Marathonlauf nahmen 5 Probandinnen aus der Gruppe HOCH, 6 aus der Gruppe NIEDRIG und 9 aus der Gruppe KONTR teil. Wettkampfjahr: In den Gruppen HOCH und NIEDRIG bereits im ersten Einnahmemonat Abfall der Knochenstoffwechselparameter ohne eindeutige Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Ergebnisse wurden als Zeichen eines reduzierten Knochenstoffwechsels unter oraler Kontrazeption gewertet. Wettkampf: An den Tagen direkt nach dem Wettkampf Abfall aller Knochenstoffwechselparameter außer BAP in allen Gruppen, was ebenfalls als Hinweis auf einen reduzierten Knochenstoffwechsel gewertet wurde. Bei den Messungen von Knochenmasse, -dichte und -festigkeit mittels DXA und pQCT fanden sich in dem relativ kurzen Beobachtungszeitraum keine eindeutigen Unterschiede zwischen Studienbeginn und - ende sowie zwischen den Gruppen. Insgesamt ließen sich bei den untersuchten Sportlerinnen keine eindeutigen Unterschiede zwischen den Wirkungen der hoch und niedrig dosierten oralen Kontrazeptiva feststellen.