Veränderung klinisch-chemischer Parameter durch Mikrotraumatisierung infolge Wurftrainings im Judo

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Raschka, Christoph (Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften, Tel.: 069 79824559, craschka at firemail.de)
Mitarbeiter:Hannak, Dieter; Koch, Horst Josef; Westerweller, Roger
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2001 -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020020100037

Zusammenfassung

Erhöhte Gerinnungsbereitschaft nach körperlicher Aktivität ist im Kampfsport von besonderer Relevanz, da hier Mikrotraumatisierungen zur Regel gehören und einzelne Fallberichte auf ein besonders gefährdetes Kollektiv hindeuten könnten. So beschreiben Zell et al. ein Paget-von Schroetter-Syndrom bei Ringkämpfern. Vermutet wird als Auslösemechanismus ein traumatisch bedingter Intimaeinriss durch die Kampfsportausübung in Verbindung mit konsekutiver Gerinnungsaktivierung. Im Karate wurden außerdem Hämolysen nachgewiesen. Ein Mikrotrauma wird im Judo beispielsweise durch Würfe bzw. den Aufprall auf dem Boden nach dem Wurf verursacht. Ziel dieser explorativen Studie ist die Erfassung von potentiellen Gerinnungsstörungen, Muskelenzymwertverschiebungen und hämolytischer Aktivität als Folge von Muskelkontusionen nach einem Judowurf.

(Zwischen)Ergebnisse

Nach einem Schulterwurfmanöver aus 20 Wiederholungen ergeben sich eine durchschnittliche PTT-Verkürzung von 25,9 Sekunden auf 24,1 s und eine Quickwerterhöhung von 96,9 % auf 97,6 % als Zeichen für eine aktivierte Gerinnung, während der Fibrinogenspiegel sich nicht signifikant veränderte. Auch die Thrombozyten reagierten mit einem hochsignifikanten Anstieg. Als Hinweis für eine leichte Hämolyse resultierte eine durchschnittliche Kaliumwerterhöhung von 4,3 mmol/l auf 4,6 mmol/l (p < 0,05), während die Veränderungen für Haptoglobin und LDH nicht signifikant waren. Die CPK reagierte mit einem hochsignifikanten durchschnittlichen Anstieg von 64,4 U/l auf 68,3 U/l. Die beobachteten leichten, jedoch hochsignifikanten Gerinnungsaktivierungen bleiben jedoch alle innerhalb der physiologischen Normwertbereiche, so dass eher von einer protektiven Funktion dieser Abläufe ausgegangen wird, da die Grenze zur Pathologie in keinem einzigen Fall überschritten wurde.