Längsschnittliche Diagnose der Technik und des Lernfortschritts im Bogenschießen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gollhofer, Albert (Universität Freiburg / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 0761 203-4510, albert.gollhofer at sport.uni-freiburg.de)
Mitarbeiter:Gruber, Markus; Edelmann-Nusser, Jürgen
Forschungseinrichtung:Universität Freiburg / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070703/01)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2001 - 12/2001
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020020100018

Zusammenfassung

Bisherige Untersuchungen (vgl. EDELMANN-NUSSER/GOLLHOFER, 1999; EDELMANN-NUSSER et al., 1999; EDELMANN-NUSSER/GRUBER, 2000), die im Rahmen der Projekte (VF0407/07/01/2000 und VF0407/16/0703/1999) durchgeführt wurden, zeigten, daß im Bogenschießen der Zeitraum zwischen der Auflösung des statischen Kräftegleichgewichts durch das Lösen der Hand von der Bogensehne bis zum Lösen des Pfeils von der Sehne bei Spitzenathleten zwar durch eine kleine aber generell zu beobachtende Bewegung des Bogens gekennzeichnet ist. Im Rahmen des letztjährigen Projekts gelang die Entwicklung eines Systems das diese Bewegung synchron zu EMG-Signalen als Schnellinformation im Training verfügbar macht. Darüber hinaus ist es mit dem System auch möglich die Bewegung des Bogens während des Zielvorganges, noch bevor der Schütze den Pfeil über den Klicker zieht, meßtechnisch zu erfassen. Wesentliche Weiterentwicklung des komplexen Systems ist die Verbesserung des Lasersystems, so dass nun auch Messungen im Freien, unter Wettkampfbedingungen möglich sind.
Im diesjährigen Projekt wird der Fragestellung nachgegangen werden, inwiefern sich die Bewegung des Bogens kurz vor dem Lösen des Pfeils von der Sehne bezüglich der absoluten Amplitude, deren Variabilität sowie der Variabilität der Bewegungsrichtung systematisch durch Rückkopplung während des Trainings reduzieren läßt und welche Zusammenhänge mit EMG-Signalen gegeben sind.
Weiterhin soll geklärt werden, ob es Einflüsse der Bogenbewegung während des Zielvorganges, noch vor dem Lösen der Hand von der Bogensehne, auf das Trefferergebnis gibt. Hier wird vermutet, daß es Schützen gibt, die den Pfeil nicht dann über den Klicker ziehen und den Schuß lösen, wenn sie relativ ruhig mit dem Visier im Ziel "stehen" sondern dann, wenn sie mit dem Visier das Ziel "durchlaufen". Dies dürfte dann die Ursache einer reduzierten Trefferquote sein. Mittels des Systems kann dem Schützen bezüglich dieser Problematik eine Rückkopplung gegeben werden, so daß er sich selbst objektiv einschätzen und möglicherweise eine gesteigerte Selbstregulationsfähigkeit entwickeln kann.
Zu beiden Fragestellungen gibt es bislang keine Aussagen, ob und wie die erwünschten Anpassungen im Sinne eines motorischen Trainings erlernbar sind oder nicht.

(Zwischen)Ergebnisse

Auf der Basis der bisherigen Ergebnisse scheint es so zu sein, daß die Strategie "ruhig im Ziel stehen" Vorteile gegenüber der Strategie des kurzen Zielvorganges, bei dem sofort nach dem Erfassen des Ziels geschossen wird, hat.