Probleme der Talentsuche und Talentförderung in städtischen Ballungsräumen - unter besonderer Berücksichtigung von Konzepten des Umfeldmanagements, des Bekanntheitsgrades und der Reichweite der sportlichen Angebote, der Ausnutzung personeller und materieller Ressourcen und der Qualität des Trainings aus pädagogischer und trainingswissenschaftlicher Sicht

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Bös, Klaus (Technische Universität Karlsruhe / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 0721 608-2611, Michaela.Knoll at geist-soz.uni-karlsruhe.de); Knoll, Michaela Beate
Forschungseinrichtung:Technische Universität Karlsruhe / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 081101/99-00)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1996 - 04/2000
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020000106559

Zusammenfassung

Gemäß dem interdisziplinär-explorativen Charakter der Untersuchung wurde auf der Basis von Gesprächsrunden mit den Präsidien der zuständigen Landessportfachverbände die Untersuchungsstrategie spezifiziert. In der Untersuchung wurden in Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren unterschiedliche methodische Zugänge miteinander verknüpft. Die Datenerhebung erfolgte mittels Dokumentenanalysen (u.a. Materialien zur Förderstruktur der Verbände, statistische Daten), schriftlicher Befragung (Fragebogen für die Kader-Athleten, sowie die Talentfördergruppenleiter), Experteninterviews (Trainer, Funktionäre) sowie Beobachtungsverfahren (Nutzung von Sport- und Freizeitanlagen in Frankfurt).

(Zwischen)Ergebnisse

Dokumentenanalysen: Ausgangspunkt der Forschungsarbeit war zunächst die Analyse der Strukturpläne sowie weiterer Dokumente der Verbände (z.B. Regionalkonzept des Olympiastützpunktes für die jeweilige Sportart, Jahresberichte) mittels eines einheitlichen Kriterienkataloges. Die Strukturpläne der Fachverbände, die seitens des Landessportbundes für die Festlegung der Fördermittelvergabe maßgeblich sind, variierten in der Qualität und damit Aussagekraft erheblich. Insgesamt ergab die Analyse zwar differenzierte aus unterschiedlichen Verbandsstrukturen resultierende Nachwuchsförderkonzepte, die jedoch keine generalisierbaren Muster für erfolgreiche verbandliche Nachwuchsförderung sichtbar werden ließen. Für die Überprüfung des Kriteriums "Sportlicher Erfolg" wurde ebenfalls entsprechendes Material der Fachverbände ausgewertet. Als Ergebnis bleibt festzuhalten, daß die Verbände aufgrund ihres unterschiedlich ausgeprägten strukturellen Organisationsgrades (wenig Hauptamtlichkeit) kaum über aussagekräftige Dokumentationen der Sporterfolge verfügen und zudem methodische Probleme hinsichtlich der Auswertung der Daten bestanden (u.a. lückenhafte Dokumentation, kleine Stichproben, unterschiedliche Einzugsgebiete, Wanderungsbewegungen seitens der Athleten, Quantifizierung der Erfolge). Die These der geringeren Erfolge von Athleten im städtischen Ballungsraum Frankfurt im Vergleich zu den ländlichen Vergleichsräumen konnte somit in der Studie weder empirisch belegt noch widerlegt werden. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Dokumentenanalysen und mit Blick auf z.T. geringe Stichprobengrößen (keine kontrastierenden Vergleiche möglich) wurde in Abstimmung mit dem Projektbeirat eine Änderung der Forschungsschwerpunkte hin zur Überprüfung der Förderstrukturen auf Landeskaderebene (auf Athletenseite der komplette D-Kader; auf Verbandsebene die Verbandstrainer sowie zuständigen Funktionäre) einschließlich des zugehörigen Unterbaus (alle hessischen Talentfördergruppen) vorgenommen.