Möglichkeiten der Laufanalyse zur Prophylaxe von Überlastungsschäden, Therapiekontrolle und Talentfindung

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Wolff, Roland (Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin, Tel.: 030 9717-3526, Roland.Wolff at rz.hu-berlin.de)
Mitarbeiter:Boldt, Folker; Brechtel, Lars; Zinner, Jochen
Forschungseinrichtung:Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070706/01-03) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:10/2001 - 08/2004
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020000106439

Zusammenfassung

Druck- und Druckverteilung unter der Fußsohle beim Laufen hängen vom Untergrund, der Laufgeschwindigkeit, dem Sportschuh und individuellen Formvarianten des Bewegungsapparates ab. Entsprechend wird bei Überlastungsbeschwerden versucht, durch Änderungen am Sportschuh, geschädigte Strukturen zu entlasten. Ob bestimmte Druckverteilungs- und EMG-Aktivierungsmuster tatsächlich gehäuft zu Beschwerden führen und durch prophylaktische Schuhzurichtungen verhindert werden können, ist bisher nicht durch prospektive Studien gesichert. Zur sportlichen Leistung trägt ein möglichst "ökonomischer Laufstil" - gekennzeichnet durch ein geringes Bodenreaktionsintegral und geringe Muskelaktivität bei gegebener Laufgeschwindigkeit - bei. Charakteristika eines besonders günstigen individuellen Bewegungsmusters und seine Änderung in Abhängigkeit von Alter und Trainingsumfang sind bisher ebenfalls nicht erforscht. Im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung über 3 - 5 Jahre sollen an 30 Kaderathleten (Bereich Lauf) und 50 Sportstudenten folgende Parameter erfasst werden:
1. Druckverteilung unter der Fußsohle in Abhängigkeit von Geschwindigkeit, Laufboden und Schuhmaterial
2. Aktivität (EMG) ausgewählter Muskelgruppen in Abhängigkeit der oben bereits genannten Parameter.
Unter anderen sind folgende Hypothesen zu überprüfen:
1. Anatomische Formvarianten (z. B. Beckenschiefstand) führen zu spezifischen EMG- und Druckverteilungsmustern
2. Es besteht ein Zusammenhang zwischen spezifischen Druckverteilungs- sowie EMG-Aktivierungsmustern und einer Anfälligkeit für Überlastungsbeschwerden
3. Es gibt charakteristische Merkmale für ein zwar individuell unterschiedliches, aber insgesamt besonders ökonomisches Druckverteilungs- sowie EMG-Aktivierungsmuster Druckverteilung und Muskelaktivierung werden über ein PEDAR-System bzw. ein NORAXON-EMG-System ermittelt. Mit der zugehörigen Software werden Druckverteilung, Bodenkontaktzeit, Bodenreaktionsintegral, Auftrittsintegral, Abstoßintegral, Innervationsbeginn und Dauer der Innervation einzelner Muskelgruppen sowie Änderungen des Innervationsmusters ermittelt und die Daten statistisch aufgearbeitet. Durch halbjährige Wiederholung der Untersuchungen über 3 - 5 Jahre sollen Hinweise für ein besonders ökonomisches bzw. ein besonders risikoreiches Bewegungsmuster (Verletzungsanfälligkeit) gewonnen werden. Ferner ist zu ermitteln, ob sich die zahlreichen bei einer Laufanalyse zu erhebende Daten auf wenige relevante Werte komprimieren lassen, so dass bei Kaderathleten eine derartige Untersuchung routinemäßig mit vertretbarem Aufwand durchgeführt werden kann.

(Zwischen)Ergebnisse

Projekt beginnt Oktober / November 2001.