Zusammenfassung

In der Begegnung zwischen alten Menschen und dem Sport geschieht mehr, als daß nur eine neue - im übrigen wachsende - Zielgruppe sichtbar wird und ein neuer Sektor des Sports sich organisiert. Sondern das Altern erweist sich als eine neue Perspektivierung des Blicks auf die Gesamtheit des Sports. Der Vereinssport, der traditionellerweise seinen "natürlichen" Ausgangspunkt bei der Jugend nehmen konnte, sieht sich durch das Eintreten der Alten in seinem existentiellen Kern herausgefordert. Die Untersuchung - eine Auftragsarbeit der "Dänischen Gymnastik- und Sportvereine" DGI - sollte vor dem Hintergrund der demographischen und kulturpolitischen Bedingungen diese Herausforderung inhaltlich spezifizieren.

(Zwischen)Ergebnisse

Unter kulturellem Blickwinkel - gerichtet auf das Altern als Sprung in der persönlichen Entwicklung - werden die grenzüberschreitenden Möglichkeiten des Sports sichtbar. Statt nur den körperlichen Verfall des Menschen zu bremsen, erscheint Sport als ein Weg zum Alter als kulturelle Ressource. Unter psychologischem Blickwinkel geht die körperliche Aktivität ein in Prozesse der Lebensbearbeitung und der Lebensbereicherung. Die mit dem Altern verbundenen Bearbeitungen von Schmerz und Angst, Erinnerung und Veränderung, Erfahrung und Identität haben ihren Ort im Sport. Das Spiel trägt nicht nur zum Übergangsritual des Jugendlichen bei, sondern auch zu Abklärung und Weisheit, zur Zentrierung und Transzendenz, um die es im Alter geht. Die Untersuchung basiert auf Interviews mit Altensportleitern, die über die verzaubernden Wirkungen des Sports berichten. Aber sie zeugen zugleich von den Schwierigkeiten des existierenden Vereinssports, die Herausforderung des Altensports in anderer als sozialhygienischer Weise anzunehmen und dem Sport in Richtung auf seine erzählende Kraft, seine Gemeinschaftsqualitäten und die Begegnung zwischen Generationen hin weiterzuentwickeln.