Zusammenfassung

- Eine weitere sporttechnische Vervollkommnung und Leistungsentwicklung wird vielfach durch eine unzweckmäßige Materialauswahl und -anpassung limitiert. Durch Erprobung geeigneter Maßnahmen und leistungsdiagnostischer Kontrollen ist der Prozeß der Leistungsentwicklung zu unterstützen.
- Das auf der Grundlage von Windkanaluntersuchungen und Technikanalysen von Weltspitzenspringern erarbeitete Technikleitbild für den Flug hatte sich bis 1994 als praxisrelevant erwiesen. Mit der Reglementierung der Sprungbindungsposition ist eine neue Anpassung der sportlichen Technik an die veränderten Materialbedingungen erforderlich. In der Praxis treten in diesem Zusammenhang teilweise sehr unterschiedliche Techniklösungen bei der Weltspitze auf. Durch gezielte Analysen von Spitzensprüngen sind (längerfristig) aerodynamisch ebenbürtige Bewegungsabläufe zu finden, zu beschreiben und somit Grundlagen für die Ableitung individueller Technikanforderungen zu schaffen.
- Die weitere Leistungsentwicklung im Spitzensport hängt in hohem Maße von der Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Trainings- und Leistungsstruktur ab. Insbesondere interessieren die Wirkungen von Trainingsmaßnahmen auf die komplexe Skisprungleistung. Zur Beantwortung solcher trainingsmethodischer Fragestellungen sind zunächst Grundlagen zur Erfassung der Skisprungleistung und der aerodynamischen Qualität des Fluges zu schaffen.

(Zwischen)Ergebnisse

Zur Verbesserung des Skianstellwinkels und der Einnahme einer zweckmäßigen V-Skistellung wurde ein Training im Windkanal bei freibeweglichen Beinen und Ski durchgeführt. Damit konnten Zusammenhänge zwischen Bindungseinstellungen und Skianstellwinkel verdeutlicht und eine Sensibilisierung des Bewegungsgefühls erreicht werden. Außerdem wurden verschiedene Schuheinlagen und Hilfsmittel zur Verbesserung des Skianstellwinkels in der Praxis erprobt. Dadurch konnte insgesamt eine Verbesserung der Flugqualität erreicht werden. Die Technikanalysen von Spitzenspringern weisen im wesentlichen 2 Hauptrichtungen in der Fluggestaltung aus: Haltungen mit sehr kleinen Unterkörper- und etwas größeren Oberkörperwinkeln (gestrecktere Haltung), vor allem durch die japanischen Skispringer demonstriert, und Haltungen mit etwas größeren Unterkörper- und kleineren Oberkörperwinkeln (gebeugte Haltung). Bei beiden Gruppen werden zweckmäßigere (größere) Skiwinkel gegenüber den Vorjahren eingenommen. Zur Erfassung komplexer Leistungsgrößen im Skisprung wurden Indexwerte (biomechanischer Punktwert und Punktwert Flugqualität) geschaffen, die eine differenziertere Leistungsbeurteilung gestatten und in bestimmten Grenzen die Leistungsdynamik der Sportler und der Spitzenleistung widerspiegeln.