Jahreszeitliche Einflüsse auf Sportverletzungen und Sporttodesfälle

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Parzeller, Markus (Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Sportmedizin / Sport in Prävention und Rehabilitation, Tel.: 06104 971991)
Mitarbeiter:Raschka, Christoph; Banzer, Winfried
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Sportmedizin / Sport in Prävention und Rehabilitation
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1997 -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019970105531

Zusammenfassung

Hintergrund: Saisonale und zirkadiane Rhythmen sind für verschiedene physiologische und pathophysiologische Systeme bekannt. Einige Studien weisen einen zirkadianen und saisonalen Rhythmus für die koronare Herzerkrankung bzw. den Myokardinfarkt im besonderen nach.
Methodik: In dieser Subgruppenanalyse einer retrospektiven epidemiologischen Mortalitätsstudie (SAUDIS) bei Vereinssportlern wird die Relation zwischen den verschiedenen Jahreszeiten und den Todesursachen dargestellt. Dabei wurden die Todesfälle von Vereinssportlern aus 9 Bundesländern (Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein) anhand von Versicherungsdokumentationen der ARAG-Sportversicherung, Notarztprotokollen und Autopsieberichten über den Zeitraum von 15 Jahren (1981-1995) untersucht.

(Zwischen)Ergebnisse

Ergebnis: 2224 Todesfälle ereigneten sich während des 15jährigen Zeitraums in 67 Sportdisziplinen. Männliche Athleten waren in 2111 und weibliche in 113 Fällen betroffen. In 2180 (98,0%) Fällen war das exakte Datum des Todes dokumentiert. Während der Wintermonate (Januar 152, Februar 137, März 170) ereigneten sich 459 (21,0%), im Frühling (April 209, Mai 253, Juni 238) 700 (32,1%), in den Sommermonaten (Juli 162, August 191, September 207) 566 (26,0%) und im Herbst (Oktober 171, November 163, Dezember 120) 455 (20,9%) tödliche Sportunfälle. Schlußfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie stehen im Kontrast zu Ergebnissen anderer Studien, die einen signifikanten Anstieg der Myokardinfarktrate im Winter festgestellt haben. In dieser Studie wurde ein signifikanter Anstieg der tödlichen Myokardinfarkte im Sommer festgestellt. Ebenfalls wurde eine signifikant erhöhte Lungenembolierate als Komplikation nach Operationen, die durch Sportverletzungen nötig wurden, im Herbst eruiert.