Die soziale Umwelt von Spitzensportlern in Frankreich und Deutschland

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gebauer, Gunter (Freie Universität Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportsoziologie / Philosophie des Sports, Tel.: 030 8382735)
Mitarbeiter:Braun, Sebastian
Forschungseinrichtung:Freie Universität Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportsoziologie / Philosophie des Sports
Finanzierung:Eigenfinanzierung; Deutscher Akademischer Austauschdienst
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1996 - 01/1997
Schlagworte:
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abstract Das Forschungsprojekt verbindet eine quantitative und qualitative Studie in Frankreich und Deutschland. In der qualitativen Untersuchung (1992/93 mit Nachuntersuchungen bis 1996) wurden in jedem Land Spitzensportler aus den Sportarten Fechten, Turnen und Leichtathletik (davon die Diszplinen Sprint, Langstreckenlauf und Wurf) befragt. Die Beschränkung auf diese drei Sportarten erklärt sich aus der methodologischen Absicht, in beiden Ländern eine Sportart mit starker Erfolgstradition (Fechten), eine Disziplin, in der Erfolge bislang weniger wahrscheinlich waren (das Turnen), und schließlich eine Disziplin, in der jedes Land von Zeit zu Zeit erfolgreich ist (Leichtathletik), gegenüberzustellen (vgl. die internationalen Erfolgsbilanzen bei Fleuridas 1987, 115ff. und Thomas 1975). In der quantitativen Studie (1994/95) wurden in Frankreich und Deutschland standardisierte Fragebogeninterviews mit Spitzensportlern in den drei Sportarten Fechten, Leichtathletik und Rudern durchgeführt (insgesamt 403 Sportler).
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Die soziale Umwelt von Spitzensportlern in Frankreich und Deutschland
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reference_project_id PR019950104712
reference_project_title Die soziale Umwelt von Spitzensportlern. Programme "PROCOPE" - Projektbezogener Personenaustausch mit Frankreich
reference_project_type
reference_project_year 01/1995-03/1996
reference_project_author Gebauer, Gunter (Freie Universität Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportsoziologie / Philosophie des Sports)
project_theoryfield Sportgeschichte
Sportphilosophie
Sportpolitik, -verwaltung, -organisation
Sportsoziologie
project_targetgroup Kinder- und Jugendsport
Leistungssport
project_studytype Einzelfallstudie
Evaluationsstudie
Methoden-, Software-, Gerätentwicklung
project_evaluationtype Deskriptive Statistik
Primärauswertung
project_surveytype Befragung, mündliche
Befragung, schriftliche
Beobachtung
Dokumentenanalyse
Expertengespräch (-rating)
project_publication Gebauer, G. & Braun, S. (2001). Spitzensport im Kontext der nationalen Kultur - ein deutsch-französischer Vergleich. In K. Heinemann & M. Schubert (Hrsg.), Texte-Quellen-Dokumente zur Sportwissenschaft (Band 31), S. 133-157. Schorndorf: Hofmann.
Gebauer, G., Braun, S., Suand, C. & Faure, J.-M. (1999). Die soziale Umwelt von Spitzensportlern. Ein Vergleich des Spitzensports in Deuschland und Frankreich. Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (Band 98). Schorndorf: Hofmann.
Gebauer, G. (1998). Leistung - Konkurrenz - Elite. Nationale Repräsentation durch Spitzensportler. In G. Anders & W. Hartmann (Hrsg.), Eliten. Leistungsträger in Sport und Wirtschaft. Dokumentation des Workshops vom 5. November 1007, S. 75-84. Köln: Sport udn Buch Strauß.
project_datasets Zufallsstichprobe, Datenumfang; 403 Spitzensportler
project_cooperation National: DSB / BL; OSP; Spitzenfachverband; Sportverein
project_cooperation_type 1
institution BISp
project_secanalyse 1
_version_ 1791506988865159168
project_intermediateresults Nachtrag aus BISp-Jahrbuch 1996: Die meisten deutschen Athleten in den untersuchten Sportarten stammen aus höheren sozialen Klassen, während in Frankreich wesentlich mehr Athleten in denselben Sportarten aus unteren Klassen kommen. Dieses Ergebnis wird in der Studie insbesondere auf die unterschiedlichen Sport- und Bildungssysteme beider Länder zurückgeführt. Das französische Schulsystem ist stark verschult und außerordentlich zeitintensiv. Der Schulunterricht erfolgt ganztags. An den Universitäten müssen am Ende jedes Studienjahres Abschlußprüfungen abgelegt werden. Der Zugang zu den Elitebildungsstätten und staatlichen Berufen wird über concours geregelt, die zu vorgegebenen Zeitpunkten absolviert werden müssen. In Frankreich müssen sich die jungen talentierten Athleten frühzeitig für eine erfolgreiche Schul- oder Sportkarriere entscheiden. Das deutsche Schulsystem mit seinen Halbtagsschulen läßt den Schülern demgegenüber größere zeitliche Spielräume für sportliches Training. Auch während des Universitätsstudiums ist eine vergleichsweise individualisierte, flexible Zeitgestaltung möglich - selbst in relativ verschulten Studiengängen, etwa dem Medizinstudium. Das französische Sportsystem ist für die Angehörigen unterer sozialer Klassen attraktiv, weil es ihnen Berufe im Sport nach Beendigung ihrer Athletenkarriere anbietet, die oft sehr viel höher liegen als die Berufe ihrer Eltern. Die Spitzensportkarriere ist für sie ein möglicher Weg zum sozialen Aufstieg. Auf der anderen Seite bedeutet eine Spitzensportkarriere mit anschließender Beschäftigung im Sport für die Angehörigen höherer Klassen einen sozialen Abstieg, weil Studienabschlüsse und Berufskarrieren im Sport außerhalb des Sportsystems im Vergleich zu akademischen Berufen für relativ anspruchslos gehalten werden, und die Sporteliten in der Hierarchie aller französischen Eliten einen untergeordneten Platz einnehmen. In Deutschland streben hingegen die meisten der befragten Spitzensportler eine hohe soziale Position außerhalb des Sportsystems an. Dieses verlangt von ihnen umfassende Kompetenzen der Gestaltung des eigenen Lebens, des Austarierens von Ansprüchen der Innenwelt und der Außenwelt usw. Diskussion: Als These sei formuliert: Das deutsche Sportsystem ist gerade so aufgebaut, daß es subjektive Kompetenzen und Werteorientierungen voraussetzt und dann seinerseits weiter ausgestaltet, die vor allem in den Lebensmilieus höherer bürgerlichen Schichten ausgeprägt werden: Askese, Leistungsbereitschaft, Leistungswillen, Fähigkeiten zur Selbstführung, Langzeitplanung, den Ehrgeiz des Hochhinauswollens usw. Mit anderen Worten: Die spezifische Einrichtung des deutschen Hochleistungssports kommt überwiegend den Interessen und Dispositionen solcher Athleten entgegen, die über Habitusformen verfügen, wie sie gerade in der Sozialisation mittlerer und höherer sozialer Klassen "einverleibt" werden. Ohne es ausdrücklich zu wollen, wäre dann das Sportsystem an der Reproduktion sozialer Ungleichheit im Spitzensport beteiligt. Das französische System hingegen ist gerade auch für Sportler aus unteren Klassen attraktiv, weil es ihnen sozialen Aufstieg verheißt. Aber es stößt tendenziell Athleten aus höheren sozialen Schichten ab, weil es ihnen die Chance einer hochwertigen Berufsausbildung verbaut. Problematisierender Ausblick: Aus unserer Untersuchung wissen wir, daß die deutschen Athleten mit großer Mehrheit einen hohen Bildungsabschluß anstreben. Zu vermuten ist, daß sie ihre Sportkarriere nicht bedingungslos gegen eine gehobene berufliche Position durchsetzen würden. Diese Feststellung betrifft aber ausdrücklich nur die sozial hoch angesehenen Sportarten Fechten, Rudern und Leichtathletik. Wie verhält es sich in anderen sportlichen Disziplinen, die ein nicht so eindeutiges Ansehen besitzen? Rekrutieren sich auch dort die Spitzensportler aus den mittleren und höheren sozialen Klassen? Oder findet sich hier eine erheblich höhere Beteiligung von Sportlern unterer Klassen? Streben diese bevorzugt in Sportarten mit niedrigerem Schichtindex? Wenn ja, lassen sie erkennen, daß ihre Sporterfolge zu einer - im Verhältnis zu ihrer Ausbildung und beruflichen Stellung - deutlichen Steigerung ihres kulturellen Kapitals beitragen? Wenn dies der Fall ist, würden die sportlichen Erfolge (nach der Soziologie BOURDIEUs) insgesamt zu einer Erhöhung ihrer Positionen im sozialen Raum führen. Damit wäre ein Spitzensportengagement auch unter Gesichtspunkten der sozialen Positionierung interessant.
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