Evaluation der Kampagne "Ohne Drogen - mit Sport"

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hornung, Rainer (Universität Zürich / Psychologisches Institut / Abteilung Sozialpsychologie, Tel.: 01 2572281)
Mitarbeiter:Bachmann, Nicole; Eggli, Peter
Forschungseinrichtung:Universität Zürich / Psychologisches Institut / Abteilung Sozialpsychologie
Finanzierung:Schweizer Bundesamt für Gesundheit
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:05/1993 - 07/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019960100210

Zusammenfassung

Überprüfen, ob Ziele der Kampagne (Beitrag zur Verminderung des Drogenproblems mit Sport: Prävention und Rehabilitation) erreicht werden.

(Zwischen)Ergebnisse

Die von 1992 bis Ende 1995 vom Bundesamt für Gesundheitswesen (BAG) in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Sportschule Magglingen (ESSM) durchgeführte Kampagne 'Ohne Drogen - mit Sport' hatte zum Ziel, den Sport gezielt in der Prävention, Früherfassung sowie Überlebenshilfe, Therapie und Nachsorge von Drogenabhängigen einzusetzen und so einen Beitrag zur Verminderung der Drogenprobleme in der Schweiz zu leisten. Die Kampagne besteht aus den zwei Teilprojekten 'MACH MIT plus' (Primärprävention und Sekundärprävention), welches die beiden früheren Projekte 'MACH MIT' und 'MOVE' in sich vereinigt und 'START' (Entzug, Suchtphase, Therapie, Rehabilitation). Die Gesamtevaluation von 'Ohne Drogen - mit Sport' wurde im Mai 1993 aufgenommen und endet im Juni 1996. Als Datengrundlage dienten der Evaluation einerseits die einzelnen Projektevaluationen sowie eigene projektübergreifende Untersuchungen. Im Primärpräventionsbereich ('MACH MIT plus') wurden 14 Leitergrundkurse mit 256 SportleiterInnen durchgeführt und ca. 40 Straßen- und Trendsportveranstaltungen, mit dem Ziel, nicht-vereinsgebundene Jugendliche zu erreichen, organisiert. Während der Projektlaufzeit kann von einer relativ großen Breitenwirkung ausgegangen werden. Eine Etablierung der Projektideen auf regionaler und nationaler Ebene konnte nur in bedingtem Maße erreicht werden. Die SportleiterInnenkurse im Sekundärpräventionsbereich hatten die Förderung von Sicherheit und Kompetenz im Umgang mit auffälligen Jugendlichen zum Ziel. Es wurden 7 Fortbildungskurse mit insgesamt 94 SportleiterInnen durchgeführt. Im Rahmen von 'START' (Therapie) wurden bis Anfang 1995 139 Projekte resp. durchgeführt. Die Angebote im ambulanten niederschwelligen Bereich (29 Projekte) zeigen zwar bei den TeilnehmerInnen die angestrebten Effekte, aber sie erreichen nur eine sehr kleine Zahl von DrogenkonsumentInnen und weisen somit eine geringe Reichweite auf. Die Qualität der 'START'-Angebote im stationären therapeutischen Bereich (89 Projekte) wurde von den therapeutischen Institutionen mit wenigen Ausnahmen als gut beurteilt. Die Grundideen von 'Ohne Drogen - mit Sport' werden grundsätzlich sowohl von projektrelevanten Fachleuten als auch von der breiteren Öffentlichkeit begrüßt. Unsere Informationen verweisen zudem auf einen hohen Programm-Output mit relativ großer Breitenwirkung während der Kampagnenlaufzeit, der jedoch nur vereinzelt zu der intendierten Etablierung einiger Kampagnenelemente führte. Die Ergebnisse der Evaluation weisen darauf hin, daß entsprechende Etablierungseffekte einen verstärkten Einbezug der betroffenen Stellen im projektrelevanten Umfeld (Drogenfachleute, regionale Beratungsdienste und Präventionsfachleute) sowohl bei der Konzeption als auch bei der Implementation erfordert hätten.