Evaluation der nationalen Kampagne "Ohne Drogen - mit Sport". ("START")

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hornung, Rainer (Universität Zürich / Psychologisches Institut / Abteilung Sozialpsychologie, Tel.: 01 2572281)
Mitarbeiter:Bachmann, Nicole; Eggli, Peter
Forschungseinrichtung:Universität Zürich / Psychologisches Institut / Abteilung Sozialpsychologie
Finanzierung:Schweizer Bundesamt für Gesundheit
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:05/1993 - 06/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019950100194

Zusammenfassung

Prozeßevaluation des Projektes "Ohne Drogen - mit Sport" mit Schwerpunkt Implementation und Machbarkeit

(Zwischen)Ergebnisse

137 Projekte wurden von 'START' bis Anfang 1995 initiiert repektive durchgeführt. Die Angebote im ambulanten niederschwelligen Bereich (29 Projekte) zeigen zwar bei den TeilnehmerInnen die angestrebten Effekte, aber sie erreichen nur eine sehr kleine Zahl von DrogenkonsumentInnen und weisen somit eine geringe Reichweite auf. Die Gründe dafür scheinen weniger in den Sportangeboten zu liegen, sondern eher in der spezifischen Problematik des Suchtverhaltens in dieser Abhängigkeitsphase. Aufgrund der geringen Reichweite einerseits und der andersgearteten Prioritätensetzung der Institutionen (überlebens- und alltagsbezogene Maßnahmen) andererseits, kann nicht davon ausgegangen werden, daß die Sportangebote nach 'START'-Ende weitergeführt werden. Die Qualität der 'START'-Angebote im stationären therapeutischen Bereich (89 Projekte) wurde von den therapeutischen Institutionen mit wenigen Ausnahmen als gut beurteilt. Vor allem die sportlichen Weiterbildungsangebote für das therapeutische respektive pädagogische Personal werden geschätzt und häufig benutzt. Eine Professionalisierung der Sportleitung hingegen erachten die meisten Institutionen als unwichtig. Die nationalen Sportanlässe werden aus grundsätzlichen Überlegungen eher ambivalent bewertet. Bei den befürwortenden Institutionen sowie bei den teilnehmenden Drogenabhängigen sind sie beliebt und erfreuen sich einer großen Teilnahme. Die übrigen 'START'-Angebote in diesem Bereich wurden eher von Institutionen benutzt, die dem Sport bereits vor 'START' einen hohen Stellenwert beigemessen haben. Während der Evaluationsphase konnten , außer in Einzelfällen, keine nennenswerten Hinweise auf eine Veränderung des Stellenwertes von Sport in der Therapie oder der Einbindung von Sport im Therapiekonzept festgestellt werden. Im Bereich der Nachsorge wurden lediglich zwei Projekte durchgeführt. Die aus den Ergebnissen resultierenden Schlußfolgerungen und Empfehlungen heben vor allem den vermehrten Einbezug von Drogenfachleuten auf Projektplanungs- und -leitungsebene sowie die vermehrte Ausrichtung der 'START'-Angebote an den Bedürfnissen der Drogeninstitutionen hervor. Weiter werden die bei 'START' manifesten, grundsätzlichen Grenzen eines Impulsprogrammes diskutiert.