Die nichtinvasive Bestimmung der funktionellen Pufferkapazität als Bestandteil der komplexen Leistungsbeurteilung von Hochleistungssportlern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Röcker, Kai (Universität Tübingen / Medizinische Klinik und Poliklinik / Abteilung Sportmedizin, Tel.: 07071 296493)
Forschungseinrichtung:Universität Tübingen / Medizinische Klinik und Poliklinik / Abteilung Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1992 - 12/1993
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019930104268

Zusammenfassung

Der physiologische Vorgang der Pufferung ist ein leistungsbeeinflussender Faktor, indem die Belastungsazidose bei hochintensiver Leistung durch ihn kompensiert wird. Im Forschungsvorhaben sollte eine neue Methode zur Quantifizierung der Pufferkapazität untersucht werden. Als Meßgrößen dienten hier Parameter der Ventilation und die Laktatleistungskurve. Als Bezugsgröße für das Einsetzen der Pufferung unter Belastung diente der Beginn des Anstiegs der Laktatkonzentration, als Bezugsgröße für den Übergang von der Pufferphase in die Belastungsazidose wurden die ventilatorisch bestimmten anaeroben Schwellen verwendet. Aus der Differenz zwischen dem ersten Laktatanstieg bei Belastung (LT lactate threshold) und dem Punkt der respiratorischen Kompensation (RCP) wurde die funktionelle Pufferkapazität als relatives Maß angegeben. In einer ersten Untersuchung wurden jeweils 10 Probanden einer Gruppe von 400m-Sprintern, Langstreckenläufern und Nichtsportlern untersucht.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Gruppe der anaerob trainierten 400m-Sprinter erreichte dieselben maximalen Leistungsdaten (Vmax, VO2max), wie die Langstreckenläufer (Hobbyläufer). Allerdings wurde diese Leistung von den 400m-Sprintern mit einem signifikant höheren Anteil an Pufferkapazität erzielt (relative funktionelle Pufferkapazität relFP Sprinter 31.0%+/-3.2 vs. Hobbyläufer 15.7%+/-3.9, p 0.01) wohingegen bei den Hobbyläufern eine höhere LT die wohl größere oxidative Kapazität anzeigte (Sprint 2.69m/s+/-0.216 vs. Hobbyläufer 3.03m/s +/-0.247). Der Anstieg des respiratorischen Quotienten RQ als Maß für den Beginn der Pufferung durch Bicarbonat zeigte tendenziell einen höheren Anteil der Bicarbonatpufferung am Gesamtpuffer bei den Ausdauertrainierten. Die Bestimmung der relFP durch Parameter der Spirometrie scheint demnach geeignet zu sein, die disziplinspezifischen Voraussetzungen an das Puffersystem darzustellen.