Fahrrad- und Straßenverkehrstüchtigkeit von 6-10jährigen Grundschülern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Marées, Horst de (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportmedizin, Tel.: 0234 7004099)
Mitarbeiter:Basner, Burkhard
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportmedizin
Finanzierung:Unfallversicherungsverband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1991 - 12/1992
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019920103718

Zusammenfassung

Unfallstatistiken zeigen, daß bei Radfahrunfällen in den letzten 15 Jahren durchgängig bei allen Altersstufen zwischen 4 und 17 Jahren eine deutliche Zunahme der Unfallhäufigkeit zu verzeichnen ist. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen stellt sich die Frage, wann bzw. mit welchem Alter Kinder die Fahrrad und Strassenverkehrstüchtigkeit erreichen und wie dieselben Meßtechnisch zu dokumentieren sind. Je 60 Kinder einer städtisch und ländlich gelegenen Grundschule werden in ausgewählten fahrradspezifischen Prüfsituationen unter Einsatz eines Meßrades mit Erfassung von Rahmenneigung, Lenkerstellung, Geschwindigkeit und Trittfrequenz in einer kontrollierten Standardsituation (auf einem speziell dafür konstruierten Rollentrainer) getestet, je 15 Kinder der beiden Schulen zusätzlich nach einem entsprechenden Übungsprogramm.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Untersuchung erbrachte im wesentlichen folgende Ergebnisse:- Als zentrale Meßgröße beschreibt der mittlere Lenkwinkel die individuelle Störgrößenkompensation in der labilen Gleichgewichtssituation.- Es bestehen signifikante Lenkwinkeldifferenzen zwischen einer "normalen" Geradeausfahrt und Fahrten mit zusätzlichem Störgrößeneinfluß (Zusatzlast, verschiedene Fahrgeschwindigkeiten, Einhändigfahren und Kopfwendung mit Symbolerkennung).- Es ergeben sich Unterschiede im Altersgang sowie zwischen altersgleichen Gruppen aus städtischen und ländlichen Regionen; besonders bei den älteren Kollektiven zugunsten der Gruppen aus der schwächer besiedelten Region um Ahaus, vor allem ausgeprägt bei den sog. "Handikap"-Fahrten.- Signifikante korrelative Beziehungen zwischen den Ergebnissen der RollentrainerMeßfahrten und der Testfahrten im Außenparcours bestehen lediglich für die Langsamfahrt in räumlicher Begrenzung.- Nach 14 Übungseinheiten zeigen besonders die gleichgewichtsregulatorisch defizitäreren jüngeren Gelsenkirchener Kinder signifikante Verbesserungen.- Der hier eingesetzte FahrradMeßstand eignet sich aufgrund seiner radfahrspezifischen Gleichgewichtsdifferenzierung für weitere Untersuchungen in diesem Bereich (Längsschnitt über einen größeren Zeitraum und Testung auch im älteren Schülerbereich zum besseren Abgleich eines Soll-Ist-Wert-Vergleichs) sowie auch als Gerät zum Habituationstraining.