Zusammenfassung

Die Frage, wann ein forciertes Krafttraining sinnvoll ist und begonnen werden kann, scheint nicht vollständig geklärt. Diese für die Praxis des Kinder- und Jugendtrainings eminent wichtige Frage bedarf einer wissenschaftlichen Klärung auf der Grundlage empirischer Befunde.
Diese Längsschnittuntersuchung setzt sich aus zwei abschnitten zusammen, die über zwei Jahre gelaufen sind. Dabei wurde die Trainierbarkeit der Maximalkraft bei 134 Schulkindern (113 Jungen und 21 Mädchen im Alter von 7 bis 13 Jahren) untersucht; methodisch wurde ein zielgerichtetes isokinetisches Krafttrainingsprogramm angewandt. Der Schnell-Trainer dient sowohl als Diagnosegerät als auch als Trainingsmittel. Es wurde dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von 8 Wochen pro Untersuchungsabschnitt konzentrisch (72 Grad/sec.- Kniewinkelgeschwindigkeit) trainiert. Dabei wurde mit wöchentlich steigenden Wiederholungszahlen und voller Kontraktionsspannung gearbeitet.

(Zwischen)Ergebnisse

Wesentliches Resultat der vorliegenden Untersuchung ist der Nachweis einer Verbesserung des maximalen Drehmoments und damit der Maximalkraft als Folge unseres Trainingsprogramms. Die Vermutung liegt nahe, daß die Zunahme der Maximalkraftwerte auf die Verbesserung der inter- sowie intramuskulären Koordination bzw. der Muskelinnervation zurückzuführen ist und nicht auf Muskelhypertrophie. Mit neueren Untersuchungsverfahren und sportmotorischen Tests werden Aussagen über die durch das Trainingsprogramm bewirkten Veränderungen der statischen Maximalkraft der Armstrecker und der Sprungkraft sowie der Gesamtmuskulatur gemacht. Ein Überblick über biologische und physiologische Aspekte des Krafttrainings sowie über die Entwicklung und Trainierbarkeit der Kraft im Kindesalter wurde gegeben. Abschließend wurden Anregungen zum isokinetischen Krafttraining durch den Schnell-Trainer erwähnt.