Medikamentöse ADHS-Therapie und Leistungssport : was ist zu beachten?

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:ADHD-drug treatment and performance sports : what needs to be considered?
Autor:Leithäuser, Renate; Beneke, Ralph
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:64 (2013), 11 (Leistungssport), S. 343-345, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2013.103
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201401000293
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Leistungssportler, bei denen das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) diagnostiziert wurde und die diesbezüglich medikamentös behandelt werden, müssen berücksichtigen, dass das als Mittel der Wahl geltende Methylphenidat als ein im Wettkampf verbotenes spezifisches Stimulanz klassifiziert ist. Einnahmebeschränkungen während des Trainings bestehen nicht. Dies bedeutet, dass die Therapie längerfristig vor einem Wettkampf abgesetzt werden müsste damit Dopingkontrollen innerhalb eines Wettkampfs sicher negativ ausfallen. Entsprechend der Anti-Doping-Regularien haben Leistungssportler jedoch die Möglichkeit, eine medizinische Ausnahmegenehmigung zu beantragen, die ihnen die Medikamenten-Einnahme auch während des Wettkampfes gestattet. Ob eine solche medizinische Ausnahmegenehmigung für einen Athleten notwendig ist (bzw. ob ein ärztliches Attest ausreicht) und an wen ein entsprechender Antrag gestellt werden muss, ist in den Anti-Doping-Regularien explizit festgelegt und richtet sich nach der Testpool-Zugehörigkeit eines Athleten bzw. der jeweiligen Wettkampfteilnahme. Die persönliche Antragstellung muss medizinische Unterlagen sowie Stellungnahmen von 1-2 klinischen Experten umfassen und fristgerecht, mindestens 30 Tage vor einem Wettkampf, erfolgen. Auch das in der ADHS-Therapie zugelassene DL-Amphetamin, auf der Dopingliste als nicht-spezifisches Stimulanz eingruppiert, erfordert für Testpoolathleten/Wettkampfteilnehmer eine medizinische Ausnahmegenehmigung oder das rechtzeitige Absetzen des Medikamentes vor einem Wettkampf. Das weniger gebräuchliche ADHS-Medikament Strattera steht hingegen nicht auf der Dopingliste. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Athletes diagnosed with the attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) and taking medication to treat it need to consider that Methylphenidate, acknowledged as first-line treatment, is listed on the World Anti-Doping Code Prohibited List. Classified as a specified stimulant its use is not permitted in-competition with no stipulation during training. This means that athletes need to discontinue treatment well in advance of a competition to allow in-competition doping controls to be negative. According to anti-doping regulations athletes have the opportunity to apply for a therapeutic use exemption (TUE), which would allow them to take medications also during competition periods. The regulations explicitly specify whether an athlete needs to apply for a TUE and to whom it needs to be addressed or if a doctor’s certificate is sufficient – this depends on whether the athlete is part of a registered testing pool and the types of competitions in which they compete. The individual athlete needs to apply formally and timely for such a TUE; the application must include medical records and personal statements of 1-2 clinical experts confirming the diagnosis. The ADHD-treatment alternative DL-amphetamine, classified as a non-specified stimulant, also requires either a TUE or withdrawal of the drug prior to a competition. The less common ADHDdrug Strattera is, however, not on the doping list. Verf.-Referat