Open Access : freier Zugriff auf Wissen für Alle

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hofmann, Jana
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:19 (2012), 2 (Publizieren), S. 18-19, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201308005662
Quelle:BISp

Abstract

Die Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse bildet sowohl für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler als auch für etablierte Forscherinnen und Forscher einen zentralen Bestandteil des Forschungsprozesses. Neben der Möglichkeit, eigene Forschungsergebnisse unentgeltlich in Fachzeitschriften diverser Verlage (z. B. Springer oder Elsevier) zu publizieren, etabliert sich mit der Open-Access-Bewegung in den letzten Jahren zunehmend ein alternatives Vorgehen. Allgemein wird unter Open Access verstanden, dass eine forschende Person die eigenen öffentlich finanzierten Forschungsergebnisse im Internet zur Verfügung stellt und nutzende Personen dieses Werk kostenfrei lesen, herunterladen, speichern, kopieren, verteilen, verlinken und drucken können (Informationsplattform Open Access, 2013a). Als erster Meilenstein der Open-AccessBewegung wird die Budapest Open Access Initiative (BOAI, 2001) gesehen, bei der sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Nationen zusammengeschlossen haben und einen kostenfreien Zugang zu wissenschaftlicher Fachliteratur in allen akademischen Disziplinen forderten. Darauf folgte die Berliner Erklärung (2003) der Max-Planck-Gesellschaft über einen offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, die seit dem Jahr 2003 bis 2012 bereits 415 Vertreterinnen und Vertreter europäischer und amerikanischer Universitäten unterzeichnet haben. Begünstigende Einflüsse für Open Access sind: 1. Eine allgemein zunehmende Publikationsaktivität weltweit, 2. steigende Preise für Fachzeitschriften bei stagnierenden oder sinkenden Etats zur Finanzierung des Zugriffs auf Fachzeitschriften von Bibliotheken sowie 3. rechtliche Rahmenbedingungen der Verlage bei herkömmlichen Veröffentlichungen, nach denen Autorinnen und Autoren die Nutzungsrechte an eigenen Publikationen zeitweise komplett an den Verlag abtreten müssen und damit die selbst erstellten Fachpublikationen nicht uneingeschränkt nutzen können. Insbesondere traditionelle Publikationsstrukturen stellen eine hohe finanzielle Belastung für Bibliotheken dar und schränken zunehmend den freien Zugriff auf vorhandenes Wissen ein. Eines der edelsten Ziele der Open-Access-Bewegung besteht daher auch darin, die Freiheit des Zugriffs auf Wissen für alle Personen zu gewährleisten. Die zum Teil praktizierte Umverteilung der Publikationskosten auf die Anbieterseite stellt dabei jedoch nur eine potentielle Barriere der flächendeckenden Verbreitung von Open-Access-Publikationen dar. Weitere Barrieren bestehen in der Befürchtung oft junger Nachwuchswissenschaftler, mit einer Open-Access-Publikation entweder nicht ausreichend wahrgenommen zu werden oder dass Urheberrechte nicht ausreichend gewahrt werden und das Werk möglicherweise einfacher plagiiert wird. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen jedoch, dass gerade durch einen ständigen kostenfreien Zugriff die Sichtbarkeit steigt, ebenso wie die Möglichkeit Fälle von Plagiaten durch den freien Zugriff schneller identifizieren zu können. Zusammenfassend bietet die Open-Access-Veröffentlichung von Forschungsergebnissen gegenüber dem herkömmlichen Publikationsprozess deutliche Vorteile. Dies gilt nicht nur für die Autorenschaft, sondern für die gesamte „Scientific Community“. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)