Abstract

Zur Vorbereitung der A-Kaderathleten bzw. -athletinnen entsendet der Deutsche Volleyball Verband (DVV) regelmäßig Spielbeobachter (Scouts) auf internationale Turniere, die Videoaufnahmen der Weltspitze im Wettkampfgeschehen anfertigen und innerhalb des deutschen Trainerstabes verteilen. Eine Schwierigkeit ist die
softwaregestützte Vorstrukturierung dieser Videos nach speziellen Spielsituationen (z. B. Annahmequalität, Anlaufrichtung, Schlagrichtung oder Abwehrkonstellation). Diese Klassifikation ist zum einen für die zielgerichtete Qualitative Analyse des Videomaterials wichtig, zum anderen lassen sich zeitnah Statistiken generieren, die erste Hinweise über Auffälligkeiten einzelner Spieler bzw. Spielerinnen liefern. In diesem Projekt wurde ein Spielbeobachtungsverfahren entwickelt, bei dem Ballwechsel nach ihren räumlich-zeitlichen Strukturen mittels Positionsdaten klassifiziert werden. Durch die Erfassung relativ weniger charakteristischer Positionen der Spielenden und des Balls können nicht nur eine ganze Reihe von Spielsituationen flexibel identifiziert werden, sondern es ist auch zu erwarten, dass sich die Positionsdaten automatisiert erheben lassen und so eine Vorstrukturierung erheblich schneller möglich ist. Einleitung