Zelluläre Akutantwort auf Kraftbeanspruchung : Analyse initialer Anpassungsprozesse der Muskelzelle durch Krafttraining verschiedener Intensitäten und Belastungsdauern

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gehlert, Sebastian; Gutsche, Katrin; Pricci, Angelo; Schiffer, Thorsten; Bloch, Wilhelm
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2011, 2010/11, S. 17-22, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201201000350
Quelle:BISp

Abstract

Die Aufrechterhaltung und Erhöhung von Muskelmasse ist im Leistungssport von fundamentaler Bedeutung. Ein effizientes Reizmuster durch Krafttraining ist in der Lage, eine substantielle Querschnittsvergrößerung von Muskelfasern zu bewirken und damit metabolische Kapazität sowie die Kraftentwicklung positiv zu beeinflussen. Da die zelluläre Signaltransduktion im Muskel durch Kraftbeanspruchung mittlerweile umfassend beschrieben ist (Baar, 2006; Coffey & Hawley, 2007), bedarf die Diskrepanz zu einer inhaltlich unzureichend begründeten Trainingspraxis daher einer Verknüpfung zellulärer Adaptation mit praktisch verwertbaren Erkenntnissen zur Trainingsgestaltung. Da myozelluläre Anpassung immer mit einer gesteigerten Translations- bzw. Syntheseleistung für entsprechende Proteine einhergeht, ist für die Bewertung der Effizienz eines Trainingsreizes im Krafttraining zunächst die akute Antwort von in die Translationsinitiation involvierten Signalproteinen zu untersuchen (Blaauw et al., 2009). Die stresssensitiven zentralen Kinasen des MAP Kinase Signalweges ERK1/2 sowie auch AKT nehmen metabolische, mechanische (Martineau & Gardiner, 2001) und wachstumsfaktorabhängige Signale der Skelettmuskulatur auf, fungieren als direkte Einflussfaktoren auf die akut induzierte Gen Expression bzw. leiten Inputsignale an definierte Signaltransduktionspfade weiter. Diesbezüglich kann AKT maßgeblich die Aktivierung der mTOR Signalkaskade einleiten, welche final auch zu einer Phosphorylierung des ribosomalen Proteins S6 und damit zur Initiierung der Muskelproteinsynthese führt (Camera et al., 2010; Rennie et al., 2004). ERK 1/2 kann daneben aber auch unter der Umgehung der mTOR Kaskade eine ergänzende Aktivierung von S6 vornehmen und damit Einfluss auf die trainingsinduzierte Proteinsynthese nehmen. Aufgrund mechanisch und metabolisch unterschiedlicher Belastung, ausgelöst durch definierte Kontraktionsmuster verschiedener Krafttrainingsprinzipien, ist auch von unterschiedlichen Mustern akuter Signaltransduktion nach Training auszugehen. Für die Bewertung des myozellulären Impacts einzelner Trainingsprinzipien erschien die Untersuchung initialer Muster der Signaltransduktion daher vielversprechend. Eine nach akuter Krafttrainingsbelastung durchgeführte Untersuchung der Muskelzelle über ein enges Zeitraster sollte Einblick in die belastungsspezifische Kinetik und Dynamik von Aktivierungsprozessen in der Signaltransduktion der Muskelzelle geben. Einleitung (gekürzt)