Myozelluläre Desensibilisierung als Folge akuter und chronischer Kraftbeanspruchung (Analyse initialer Signaltransduktion und struktureller Anpassungen der Muskelzelle als Folge wiederholter Krafttrainingsreize im humanen Skelettmuskel)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gehlert, Sebastian (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin / Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin, Tel.: 0 221 49825440, gehlert at dshs-koeln.de)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin / Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070112/13-14)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2013 - 10/2014
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020121100192
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Zusammenfassung

Über die Modulation von Trainingsvolumen und Intensität über den Zeitverlauf soll die langfristige Anpassungssensitivität biologischer Systeme im Krafttraining erhaltenbleiben, während eine konstante Belastung diese über den Zeitverlauf herabsetzt. Diesem Periodisierungsprinzip unterliegen jedoch keine biologisch begründeten Daten die eine dynamische Veränderung zellulärer Anpassung über den Zeitverlauf näher eingrenzen können. Es ist jedoch anzunehmen, dass als Folge langfristiger Trainingsanpassungdie initiale Signaltransduktionen auf einen Trainingsreiz abnimmt, so dass ein konstanter Reiz der auf eine trainingsangepasste Muskelfaser trifft, einen abgeschwächten akuten Signalresponse bewirkt. Über bekannte zelluläre Proteine soll in der beschriebenen Studie die Entwicklung der Parameter im akuten Respons auf ein konstantes, mittelfristiges Training untersucht werden um Zeitverläufe für die Periodisierung besser bestimmen zu können.
16 Probanden führen konstante,regelmäßige und intensitätsmodulierte Krafttrainingsreize über 6 Wochen durch. Mittels regelmäßiger Muskelbiopsien können Signalparameter analysiert werden die in beiden Gruppen stellvertretend für ein durch Krafttraining induzierte, zelluläre Reizsetzung sind. Diese können durch eine verminderte Aktivierung über den Zeitverlauf eine progressive Desensibilisierung anzeigen. Die Analysen werden über Westernblots im Gesamtmuskel und histologisch auf Einzelfaserebene in verschiedenen Kompartimenten untersucht. Die im Folgenden beschriebene Studie soll in der Kombination einer mittelfristig angelegten Krafttrainingsintervention mit der gleichzeitigen Analyse initialer Signaltransduktion auf akute Trainingsreize, die Möglichkeit eröffnen potentielle Zeitverläufe einer Trainingsdesensibilisierung konkret aufzuzeigen. Für die Gestaltung von Trainingsblöcken ist dies bedeutsam, da hierdurch eine konkrete zeitliche Eingrenzung dieser Prozesse im Meso- und Mikrozyklus möglich wird. Dies bietet unter praktischen Gesichtspunkten eine Transfermöglichkeit die sich exakt an den in der Trainingspraxis verwendeten Periodisierungsabschnitten orientiert. Hierdurch soll eine größtmögliche Transfermöglichkeit in die Praxis ermöglicht werden. Der Informationsgewinn im Bereich der molekularen Systematisierung von Trainingsanpassung stellt eine inhaltlich fundierte Ergänzung krafttrainingsbezogener Trainingslehre dar und besitzt künftig insbesondere im Leistungssport eine hohe Relevanz.