(Junior-)Professor(inn)en und deren Evaluation: Ein Erfahrungsbericht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Raab, Markus
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:13 (2006), 2 (Von C4 auf W3 – Veränderte Bedingungen der wissenschaftlichen Karriere), S. 10-12, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201007005597
Quelle:BISp

Abstract

Da bislang nur ein Juniorprofessor der deutschen Sportwissenschaft evaluiert wurde, stellt sich die Frage, ob dieser Einzelfall generalisierbar ist. Deshalb werden in diesem Beitrag die Evaluationen bei Juniorprofessoren, Zeitprofessoren bei Erstberufung oder Professoren auf Bewährung prinzipiell bewertet. Verf. beschreibt zunächst den Einzelfall der Evaluation der Juniorprofessur in der Sportwissenschaft an der Universität Flensburg. In diesem Zusammenhang werden der Leitfaden, der den Ablauf der Evaluation, die beteiligten Personen sowie Gremien und deren Berichte bzw. Entscheidungen und die Bewertungskriterien beschreibt, und das (theoretische) Verfahren der Evaluation vorgestellt. Dann wird die Realität der Evaluation an der Universität Flensburg beschrieben. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass die Rahmenbedingungen, die Realitäten und die Personen so unterschiedlich ausfallen, wird die Frage, ob es Sinn macht, so etwas wie den Regelfall z. B. für die Evaluation von (Junior)Profes¬soren zu schaffen, mit ja beantwortet. Erstens, weil die Transparenz von Berufungsverfahren durch explizite Benennung von Kriterien (die Evaluation der Juniorprofessoren sowie die Berufung von Professoren auf Bewährung sind vergleichbar, da sie über Kommissionsentscheidungen dieselbe Konsequenz haben) im Sinne von Leitlinien die Sportwissenschaft in ihrer Reputation innerhalb der Wissenschaften eher stärkt als schwächt. Zweitens, weil die (jungen) Forscher bei einer Erstberufung als Juniorprofessor oder Professor auf Bewährung für ihre Arbeit und ggf. für Zielvereinbarungen Standards und Orientierungen bekommen. Inwieweit Standards eine Schwächung oder Stärkung für die Sportwissenschaft bzw. die betroffenen Personen sind, erscheint Verf. vor allem eine empirische Frage. Cirpka et al. (2006) haben theoretisch in Thesen und Antithesen formuliert, inwieweit Kriterien der Leistungsbewertung, der Formulierung von Leistungskriterien, dem Peer-Review-Verfahren, dem Drittmittelaufkommen als Indikator, der Profilbildung von Institutionen, der Lehrleistung und der Anwendung von Forschung jeweils positive als auch negative Argumente abzugewinnen sind. Verf. schlägt vor, dass die dvs die Kommission zur „Evaluation von Juniorprofessuren in der Sportwissenschaft“ in neuem Gewand aufleben lässt, um die Risiken und Chancen zu analysieren. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)