Zur Wirkung des Dehnungstrainings als Verletzungsprophylaxe

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:About the effect of stretching exercises on injury prevention – an analysis of the available empirical studies under particular consideration of the types of injury
Autor:Klee, Andreas
Erschienen in:Sportwissenschaft (Schorndorf)
Veröffentlicht:36 (2006), 1, S. 23-38, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200605001212
Quelle:BISp

Abstract

Die Metaanalysen und Übersichtsarbeiten zu diesem Thema kommen zu dem Schluss, dass die gesichteten empirischen Untersuchungen widersprüchliche Ergebnisse liefern und dass man dem Dehnungstraining keine bzw. nur eine geringe Wirkung bei der Verletzungsprophylaxe beimessen kann. Die eigene Bewertung dieser Primärstudien zeigt, dass bei der Beurteilung dieser Frage ausschlaggebend ist, welche Aussagefähigkeit man den einzelnen empirischen Untersuchungen zubilligt. Ein entscheidender Filter ist, von welchen Verletzungen man glaubt, dass diese durch Dehnungstraining vermieden werden können. Hält man dies vor allem für akute Sehnenverletzungen und für Muskelzerrungen und -faserrisse für möglich und weniger für andere akute Muskelverletzungen (Muskelprellungen) und weniger für akute Verletzungen und Überlastungsschäden anderer Strukturen (Bänder, Schleimbeutel, Gelenke, Knochen), verliert eine ganze Reihe von Untersuchungen ihre Bedeutung, da in diesen die verschiedenen Verletzungsarten undifferenziert erhoben und/oder ausgewertet wurden. Somit ist es zu früh zu resümieren, Dehnen habe keine Bedeutung bei der Vorbeugung von Verletzungen, es sei denn, man betont bei dieser Aussage ausdrücklich, dass mit Verletzungen alle Verletzungen aller Strukturen gemeint sind und nicht ausschließlich Muskelzerrungen. Zwei neuere Untersuchungen lassen eher den Schluss zu, dass Zerrungen durch Dehnungstraining reduziert werden können. Verf.-Referat

Abstract

The meta-analyses and review papers dealing with the effect of stretching exercises arrive at the conclusion that the available empirical studies provide contradictory results and that stretching exercises have no or only little effect on injury prevention. The author’s own evaluaton of these primary studies shows that when judging this question it is crucial which meaningfulness is attributed to the individual empirical studies. One’s own belief as to which injuries can be prevented through stretching exercises is an important filter. If one thinks that acute tendon injuries and muscle strains and fiber tears can be prevented through stretching exercises and doubts that this is possible with other acute muscle injuries (muscle contusions) and overuse injuries to other structures (ligaments, bursae, joints, bones), quite a number of studies lose their significance because the collection or evaluation of the injuries was done without making a difference between the kinds of injuries. It is therefore too early to conclude that stretching is not important for the prevention of injuries. This statement is only justified if it is expressly emphasized that when talking of injuries all injuries are meant and not only muscle strains. Two recent studies rather allow the conclusion that muscle strains can be reduced through stretching exercises. Verf.-Referat