"Fuer die Freiheit Deutschlands ist jedes Mittel recht" - Turner in Vormaerz und in der Revolution 1848/49

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Wieser, Lothar
Erschienen in:Sportwissenschaft (Schorndorf)
Veröffentlicht:30 (2000), 2, S. 141-155, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912406457
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Als Teil der systemkritischen Oppositionsbewegung haben sich viele Turnvereine in den 1840er Jahren fuer die Umgestaltung der bestehenden Verhaeltnisse in Deutschland eingesetzt. Auf Turnfesten des Vormaerz wurden jene Grundsaetze verbereitet, die zu Beginn der Revolution von 1848 bei der Volksversammlung in Offenburg als "Forderungen des Volkes" verkuendet wurden. Besonders die suedwestdeutschen Turner radikalisierten sich unter dem Einfluss der Mannheimer Anwaelte Gustav Struve und Friedrich Hecker. Sie verschrieben sich dem "demokratischen Prinzip" und trennten sich von dem im April 1848 gegruendeten "Deutschen Turnerbund", dessen Anhaenger die konstitutionelle Monarchie als Staatsform fuer ein geeignetes Deutschland anstrebten. Turnen im Vormaerz bedeutete also weit mehr als das Betreiben von Leibesuebungen nach Jahnscher Methode. An den revolutionaeren Erhebungen in Sachsen und Suedwestdeutschland haben sich Turner z.T. in geschloessenen Kampfverbaenden beteiligt. Viele bezahlten ihren Einsatz fuer die "Volksfreiheit" mit dem Leben, mit langjaehrigen Freiheitsstrafen oder lebenslanger Emigration. Verf.-Referat