Ernährung, Sport und muskelzelluläre Belastbarkeit

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Nutrition, sport and muscular stress tolerance
Autor:Keul, Joseph; König, D.; Huonker, M.; Berg, A.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:47 (1996), Sonderheft, S. 228-237, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199605107833
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Durch eine ausgewogene Ernaehrung werden Energiestoffwechsel wie auch mentale, konzentrative, koordinative sowie muskulaere Leistungsfaehigkeit gesichert. Bei muskulaerer Beanspruchung steht der Energieumsatz im Vordergrund, fuer den die einzelnen Naehrstoffe unterschiedliche Bedeutung haben. Kohlenhydrate (KH) sind vorwiegend als Energietraeger anzusehen, Fette sind abhaengig von der Kettenlaenge entweder Energielieferanten oder steuern Stoffwechselporzesse. Bei Proteinen steht der Erhalt von Strukturen und Funktionsablaeufen im Vordergrund. Kohlenhydrate koennen nur begrenzt durch andere Naehrstoffe im Energiestoffwechsel ersetzt werden, so dass bei nicht ausreichender Zufuhr an KH die Leistungsfaehigkeit eingeschraenkt wird. Der Verzehr von KH steht in unmittelbarer Beziehung zur psychophysischen Leistungsfaehigkeit im Training und Wettkampf. Ein hoher Energieumsatz ist aber nur moeglich, wenn die dazu notwendigen Wirkstoffe und Vitamine zur Verfuegung stehen. Dabei wird den Antioxidantien zunehmend vermehrt Bedeutung fuer Gesundheit und Leistungsfaehigkeit beigemessen, da Sauerstoffradikale zu Schaedigungen von zellulaeren Strukturen fuehren koennen. Die antioxidative Kapazitaet des Organismus besteht aus enzymatischen und nichtenzymatischen Schutzmechanismen. Exogen werden diese durch die Zufuhr von Naehrstoffen wie Vitamin E und C, Carotinoide, Flavonoide, Polyphenole, Zink, Mangan, Selen beeinflusst. Sportler bilden durch den erhoehten Energieumsatz und den belastungsinduzierten 'oxidative burst' verstaerkt freie Radikale; dies kann bei unzureichender Anpassung zu einer Stoerung der antioxidativen Regulation fuehren und eine Gefaehrdung darstellen. Verschiedene Stoffwechselreaktionen unter Belastung (erhoehter Elektronenfluss in der Atmungskette, Ueberfluss an reagiblem Wasserstoff im hypoxischen Gewebe, beschleunigte Radikalbildung bei Hypoxie durch erhoehte Konzentrationen von Oxidantien wie Eisen, Kupfer, Amalgam) koennten die schaedigende Wirkung von Muskelarbeit erklaeren. Es wird daher angenommen, dass Sportler einen erhoehten Bedarf an Antioxidantien haben. Da jedoch auch durch Hochregulation der antioxidativen Enzymsysteme Dismutasen, Katalasen und Peroxidasen ein koerpereigener Schutz gewaehrleistet ist, wird ueber eine grundsaetzliche Supplementierung mit Antioxidantien kontrovers diskutiert. Verf.-Referat