Abstract

Ausgehend von dem Eindruck, dass in den letzten Jahren zahlreiche neue didaktische Ansaetze entwickelt worden sind, vor denen sowohl die Praktiker als auch die Studenten hilflos stehen und die haeufig ignoriert werden, stellt Verf. fest, dass hinter dieser Entwicklung zwei Tendenzen in der neueren Sportdidaktik stehen: 1) Der Zwang zur wissenschaftlichen Legitimierung des Sports, d.h., der Versuch, jede neue wissenschaftliche Richtung unreflektiert auf den Sport zu uebertragen. 2) Der Zwang zur paedagogischen Legitimierung des Sports, worunter der krampfhafte Versuch verstanden wird, mittels Sport zu Emanzipation, Kommunikationsfaehigkeit, demokratischem Verhalten, Kreativitaet etc. zu erziehen. Vor diesem Hintergrund plaediert Verf. fuer eine Betrachtung des Sports als unernste und unverbindliche Sache. Das Ziel des Sportunterrichts sollte darin bestehen, den Schuelern Sport als unmittelbar sinnvoll und zweckfrei zu vermitteln. Aus dieser Forderung werden praktische methodische Konsequenzen abgeleitet. Schiffer