"Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" : Wie und warum der DDR-Sport vor den Olympischen Spielen 1964 in Tokio Ägypten umgarnte

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Lange, Daniel
Veröffentlicht:2021
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Aufsatz
Dateiformat:html
Organisationstyp:Amtliche Körperschaften und Organisationen
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020220900162
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Olympischen Sommerspiele von Tokio 1964 bescherten dem DDR-Sport ein Kuriosum. Die für das gesamtdeutsche Team antretende Hockey-Auswahl der DDR blieb im gesamten Turnier ungeschlagen, erwies sich aber trotz guter Leistungen (unter anderem einem 1:1 gegen den späteren Olympiasieger Indien) in fünf von neun Spielen als 'Remiskönig', sodass sie letztlich nach einem 3:0-Sieg am 22. Oktober 1964 gegen Kenia auf Rang fünf landete. Weder im Hockey noch in einer anderen Sportart hatte die DDR bisher einen Länderkampf gegen ein Team des ostafrikanischen Staates ausgetragen, der sich erst im Dezember 1963 der britischen Kolonialherrschaft entledigt hatte. Nun konnte er sich international auf offener Bühne als anerkannter eigenständiger Staat präsentieren, was der DDR erst ab 1972/73 (deutsch-deutscher Grundlagenvertrag, Olympische Spiele in München, Aufnahme in die Vereinten Nationen) vollends gelang.
Doch Afrika war für den DDR-Sport längst kein Neuland mehr.