München 72 : Social VR Experience

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Redaktion:Leitner, Matthias; Deinert, Eva
Veröffentlicht:München 2022
Herausgeber:Bayerischer Rundfunk
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Thematische Website
Dateiformat:Interactive Resource
Moving Image
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Tod
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020220800104
Quelle:BISp

Einleitung

“München 72” ist eine immersive Ausstellung des Bayerischen Rundfunks zu den Olympischen Spielen und dem Olympia-Attentat 1972 in München. In fünf Welten führen wir durch die Ereignisse von damals. Mit dieser begehbaren Dokumentation möchten wir gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern erkunden, inwieweit sich Social VR für die Vermittlung von Geschichte und journalistischen Inhalten eignet.
Welt 0 – Die Ankunft: Willkommen-Bienvenue-Welcome - Die Experience beginnt in einer Sportlerumkleide. Hier gibt es kleine Details zu entdecken wie Zeitungen, Originalfotos aus dem Olympiapark, das Maskottchen Waldi als 3-D-Objekt und Informationen zu den Gewichthebern des israelischen Olympiateams, David Berger, Yossef Romano und Ze'ev Friedman, und ihrem Trainer Tuvia Sokolski. Im Radio läuft die Live-Übertragung der Eröffnungsfeier.
Welt 1 – Der Turm - Die eigentliche Geschichte beginnt auf dem Olympiaturm: genauer gesagt in unserer freien, virtuellen Interpretation des Turmes. Hier spürt man die Atmosphäre des Eröffnungstages am 26. August 1972 und kann den Blick über das Olympiazentrum – so wie es heute aussieht – schweifen lassen. Mit einer Eintrittskarte kommt man auf die untere Ebene des Turms. Hier porträtiert ein Film die Hürdenläuferin Esther Shahamorov, die Medaillenhoffnung Israels, und ihren Trainer Amitzur Shapira. Eine Tartanbahn mit Hürden schafft eine Verbindung zwischen Geschichte und virtueller Experience.
Welt 2 – Die heiteren Spiele - Die bunte Welt aus Sport und Spiel erzählt den Zeitraum zwischen dem 27. August und dem 4. September 1972. Die ersten elf Tage der Olympischen Spiele in München sind ein Fest bei bestem Sommerwetter. Das Stadion ist immer ausverkauft, der neu geschaffene Olympiapark lädt zum Verweilen ein. Das bunte Rahmenprogramm aus Theater und Kulturevents ist für alle Menschen frei zugänglich. Original-Video- und -Audiomaterial geben die Stimmung eines gelösten, fröhlichen Festes wieder, während es im virtuellen Raum Ausstellungen zu sportlichen Höhepunkten, dem Designer Otl Aicher, der u. a. die Piktogramme für die Olympischen Spiele entwarf, der israelischen Olympia-Mannschaft und weitere Highlights zu entdecken gibt. Über das Stadion kommt man in die nächste Welt.
Welt 3 – Die Geiselnahme - Mit dem Verlassen dieser Sport- und Spielwelt betreten Nutzerinnen und Nutzer den dunklen Teil der Geschichte. In einem engen Zimmer erzählen Radio- und Fernsehbeiträge, was am 5. September 1972 im Olympischen Dorf passiert ist: Elf israelische Sportler wurden von einem palästinensischen Terrorkommando überfallen. Die Attentäter töten zwei Athleten, neun weitere halten sie als Geiseln fest. Sie fordern u.a. die Freilassung von palästinensischen Gefangenen in Israel. Den ganzen Tag verhandelt eine deutsche Delegation mit den Terroristen. Mehrere Ultimaten werden immer wieder verschoben. Durch Originalaufnahmen wird nach und nach klar, dass "die heiteren Spiele" Geschichte sind. Versuche der Polizei, die Geiseln zu befreien und die Terroristen zu überwältigen, scheitern.
Welt 4 – Der Stau: Kurz nach 22 Uhr werden die Geiseln und Terroristen per Hubschrauber zum Militärflughafen nach Fürstenfeldbruck gebracht. Die Attentäter gehen davon aus, dass sie von dort mit einem Flugzeug weiter nach Kairo fliegen. Doch die Polizei geht nur zum Schein darauf ein. Sie plant, die Terroristen von Scharfschützen erschießen zu lassen. Journalisten und Schaulustige brechen ebenfalls nach Fürstenfeldbruck auf – es kommt zu einem riesigen Stau, in dem auch Einsatzfahrzeuge der Polizei feststecken. Eine fatale Falschmeldung macht die Runde. Die Nutzerinnen und Nutzer werden durch den Stau geführt und an dessen Ende die Erkenntnis steht: Der Befreiungsversuch in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1972 endet mit dem Tod aller Geiseln, eines Polizisten und fünf Terroristen. Der Rundgang endet mit einer virtuellen Reminiszenz an den Erinnerungsort an die Opfer des Terroranschlags im Olympiadorf. Alle Opfer werden mit einer Tafel und Fotos gewürdigt.
Welt 4 – Schock und Trauer: Am 6. September 1972 findet im Olympiastadion eine Trauerfeier für die Opfer des Attentats statt. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees spricht die berühmten Worte „The Games must go on!“ Eine Entscheidung, die heute kaum mehr vorstellbar ist. Zudem wird Kritik an der Polizei und den Behörden laut. Die Israelische Mannschaft fliegt am 7. September 1972 vom Flughafen Riem aus nach Hause zurück – mit den Särgen ihrer Freunde im Frachtraum. Mit diesem Moment, geprägt von Schock und Trauer, endet die VR Experience in der Abflughalle.
Zu erleben ist "München 72" in der Virtual-Reality-Umgebung "VR Chat" mit einem Windows PC und gängigen VR-Brillen. "München 72" ist auf der Plattform "VR Chat" zu sehen, einer Social-VR-Anwendung, die es Nutzerinnen und Nutzern erlaubt, mit ihren Avataren verschiedene virtuelle Welten zu besuchen. Die Ausstellung ist in deutscher und englischer Sprache zu sehen. Die Virtual-Reality-Plattform kann sowohl mit einem leistungsfähigen Windows PC besucht werden, an den gängige VR-Brillen angeschlossen sind, als auch in der Windows-Desktop-Variante ohne VR-Brille. Geladen wird die Plattform "VR Chat" kostenlos über die Vertriebsplattform für Computerspiele "Steam".
Direktzugang nach Ersteinrichtung über: https://vrchat.com/home/world/wrld_6888ee65-e6ab-45b0-8ba3-9db494f8a6b7