Equal Play-Studie : Frauenkarrieren in der Sportbranche

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht:Hamburg, Frankfurt a.M. 2019
Hamburg, Frankfurt a.M.
Herausgeber:Jung von Matt / Sports ; Odgers Berndtson
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Fachbuch, Bericht, Studie
Dateiformat:pdf
Organisationstyp:Unternehmen
Umfang:26 S.
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020200100002
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Faszination des Sports liegt in seiner Buntheit und Vielfalt. Unterschiedliche Nationalitäten, Temperamente und Spielweisen der Athletinnen und Athleten prägen den Wettbewerb um Titel oder auch den gemeinsamen Kampf um Meisterschaften.
Die Chancen sind auf dem Platz beim Startschuss für alle
gleich.
Abseits der Sportstätten spiegelt sich diese Offenheit bislang nicht wider, wie aus dem Gleichstellungsbericht des DOSB (2018) hervorgeht. Die Führungsetagen sind noch immer männlich dominiert. Das ist umso erstaunlicher, da der Sport eine geachtete Vorbildfunktion einnimmt und gesellschaftliche Entwicklungen abbilden sollte.
Der ökonomische Gewinn durch Diversität und gemischtgeschlechtliche Führungsteams ist hinlänglich durch Studien belegt. Grund genug, Rahmenbedingungen zu verändern und die Branche für Entscheiderinnen zu öffnen. Der kulturelle Zugewinn durch Diversität, bessere Ergebnisse durch unterschiedliche Blickwinkel und die spezifischen Fähigkeiten von Frauen, mit Blick auf eine erhöhte Komplexität und veränderte Führungsanforderungen, sind mindestens ebenso bedeutend. Viele Wirtschaftsunternehmen, Parteien und Institutionen haben sich auf Basis dieser Fakten Ziele gesetzt und Bedingungen geschaffen, die Veränderung ermöglichen. Die Sportbranche bleibt bislang hinter diesen Entwicklungen zurück.
Warum das so ist, welche Impulse es zur Veränderung braucht, und wie die Innenansichten von handelnden Personen im Sport sind, haben wir in dieser Studie beleuchtet.
Die vorliegende Studie betrachtet explizit Frauenkarrieren in der Sportbranche. Analysiert werden Karrierewege von Frauen, die derzeit in Führungspositionen in Vereinen oder Verbänden tätig sind, sowie die Herausforderungen, die den Frauen auf dem Weg dahin begegnet sind. Im Fragebogen wurden Führungsfrauen befragt, durch Experteninterviews tiefergehende Erklärungen durch Frauen im Sport und die Betrachtung männlicher Entscheider hinzugefügt. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmerinnen fühlen sich in ihrem Karriereverlauf gehindert.
Nur 12,7 % der Befragten nehmen in ihrem Unternehmen die Bereitschaft zur Angleichung des Geschlechterverhältnisses in den Führungsetagen wahr.
Die beschriebenen Hindernisse für das berufliche Weiterkommen sind unter anderem die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das oftmals wenig institutionalisierte Personalwesen der Vereine und Verbände sowie fehlende Personalentwicklungsmaßnahmen. Darüber hinaus empfinden die Befragten es als schwierig, Zugang zu den etablierten, meist männlichen Netzwerken zu bekommen. Diesen bewerten sie jedoch als unabdingbar für eine langfristig erfolgreiche Karriere. Veränderung beginnt bei den Verantwortungsträgern. Es braucht Menschen, die aus Überzeugung vorangehen. Manch einer der Experten hat seinen Wunsch nach Frauen in Entscheidungspositionen klar formuliert und zugleich den Mangel an Bewerberinnen beklagt.
Ziel muss es also sein, Frauen einzuladen, relevante Positionen einzunehmen. Dazu braucht es neue Rahmenbedingungen, eine veränderte Ausstrahlung der Branche und ein Bekenntnis zur Öffnung hin zu Vielfalt und neuen Impulsen. Weibliche Vorbilder motivieren zudem Bewerberinnen. Es geht also vor allem darum, damit anzufangen, die Strukturen so anzupassen, dass Vereine und Verbände für verschiedene Menschen attraktiv sind und erfolgreiche Karrierewege allen offenstehen. Jedem die gleiche Chance.