Betriebliche Gesundheitsförderung : Einfluss gesundheitsfördernder Maßnahmen auf die körperliche Aktivität und Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten eines Kommunalverbandes in NRW

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kusche, Lena
Gutachter:Joisten, Christine; Brixius, Klara
Veröffentlicht:Köln: 2021, 169 S., Lit.
Herausgeber:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft
Hochschulschriftenvermerk:Köln, Dt. Sporthochsch., Diss, 2021
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202309007948
Quelle:BISp

Einleitung

Der demografische Wandel und die Arbeitswelt 4.0 erfordern zielgruppenspezifischen Handlungsbedarf im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die vermehrten sitzenden Tätigkeiten und die Inaktivität am Arbeitsplatz sind allgegenwärtig. Betrieblichen Angebote der Bewegungsförderung können entgegen steuern und damit die Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit verbessern. Der konkrete Einfluss von Interventionen am Arbeitsplatz auf die Arbeitszufriedenheit, ist bislang noch nicht belegt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ausgewählte Gesundheitsparameter zu jeweils zwei Messzeitpunkten von zwei Schrittzählerinterventionen zu er-heben und Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit zu prüfen.Methodik: Durchgeführt wurden zwei Interventionen mit Schrittzählern im Zeitraum von Juni bis September 2017 (A) und November bis Februar 2018/2019 (B). Gegenstand der Intervention war eine virtuelle Reise als Maßnahme in der betrieblichen Gesundheitsförderung eines Unternehmens. Als Untersuchungsparameter wurden anthropometrische Daten, Blutdruckwerte, tägliche Schrittzahlen sowie mittels Fragebogen Daten zur subjektiven körperlichen Aktivität, zu sitzenden Tätigkeiten, zum Gesundheitszustand, zur Arbeitszufriedenheit, Motivation und zu betrieblichen Angeboten erhoben. Insgesamt nahmen 769 Probanden an der ersten (A) und 1333 Probanden an der zweiten (B) Studie teil. Durchschnittlich waren die Teilnehmer 44,6 (A) und 43,0 (B) Jahre alt, der Taillenumfang lag bei 89,1 (A) und 87,5 cm (B) und die Beschäftigten gingen im Mittel 9467,3 (A) und 9246,1 (B) Schritte/Tag.Ergebnisse: Bei den anthropometrischen Daten wurden signifikante Reduzierungen beim Gewicht um 2,1 kg, beim BMI um 0,6 kg/m² und beim Taillenumfang um 3,1 cm in Kampagne A festgestellt. In Kampagne B senkte sich der Taillenumfang um 2,8 cm sowie der BMI um 0,1 kg/m² signifikant. In Kampagne B sanken die systolischen (2,5 mmHg) und diastolischen (3,1 mmHg) Werte – in der ersten Kampagne hingegen lediglich der diastolische Wert um 3,5 mmHg. Hinsichtlich der Schrittzahlveränderungen wurden in der ersten Intervention keine Veränderungen festgestellt; in der zweiten Intervention eine Verbesserung um 437 Schritte/Tag sowie eine Senkung der täglichen Schrittzahl der aktiven Teilnehmer (> 10.000 Schritte/Tag) um 1241 Schritte/Tag. Die subjektive körperliche Aktivität sowie die sitzenden Tätigkeiten veränderten sich in beiden Interventionen nicht signifikant. In Bezug auf den Gesundheitszustand sank die psychische Dimension in der ersten Kampagne und stieg in der zweiten Kampagne. Bei der Motivation stiegen die introjizierte (A) und intrinsische (B)167Dimension. Es lagen keine Veränderungen bei der Arbeitszufriedenheit vor, jedoch gab es signifikante Unterschiede zur Norm. Zusammenhänge von verschiedenen Ge-sundheitsparametern mit der Arbeitszufriedenheit konnten nicht ermittelt werden. Diskussion: Die heterogene Studienlage verdeutlicht, dass noch sehr wenige, einheitliche Ergebnisse vorliegen. Studien zur Arbeitszufriedenheit benötigen einen langen Untersuchungszeitraum, um aussagekräftige Auswirkungen belegen zu können. Wissenschaftliche Erhebungen im betrieblichen Setting erfordern große Flexibilität im Studiendesign. Dadurch wiederum ergibt sich eine schwierige Vergleichbarkeit der Studien untereinander. Die unternehmensspezifischen Studienanforderungen sind allerdings auch notwendig, um die Zielgruppe erreichen zu können und Akzeptanz zu schaffen. Weitere Untersuchungen, wenn möglich mit Kontrollgruppen innerhalb eines Unternehmens, sind notwendig, um die Datenlage besser beschreiben zu können.