Sportspiele – Entwicklung, Strukturen und wissenschaftliche Perspektiven

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:König, Stefan; Memmert, Daniel
Erschienen in:Sport : das Lehrbuch für das Sportstudium
Veröffentlicht:Berlin: Springer Spektrum (Verlag), 2022, S. 689-706, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
DOI:10.1007/978-3-662-64695-3_18
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202307005186
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Fußball, Handball, Tennis, Volleyball sowie viele andere Sportspiele sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, werden sie doch von vielen Millionen Menschen weltweit aktiv betrieben; in der Rolle des Zuschauers finden sich noch viele hundert Millionen mehr. Beispielsweise spielten im Jahr 2015 in Deutschland über 160.000 Mannschaften Fußball; knapp 10 % entfallen hiervon auf Frauen- und Mädchenmannschaften. Im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) waren 2019 die vier großen Sportspiele mit etwa 8,5 Millionen Mitgliedern vertreten, was über 30 % der Gesamtzahl aller Mitglieder der olympischen Spitzenverbände entspricht; davon haben sich allein etwa 7 Millionen Menschen dem Deutschen Fußball-Bund angeschlossen. Die Spiele der Fußball-Bundesliga werden im Schnitt von fast 400.000 Zuschauern pro Spieltag besucht; die Bundesligaspiele der Saison 2015/16 beobachteten bei Sky über 7 Millionen Menschen, das Endspiel der Handball-EM 2016 über 16 Millionen Zuschauer in Deutschland, das Finalspiel der Fußball-WM 2014 zwischen Deutschland und Argentinien sogar fast 35 Millionen Menschen und den Super Bowl 50 im Jahre 2016 laut „CBS“ 167 Millionen Zuschauer in den Vereinigten Staaten – ein Rekord für das TV-Programm. Mit Blick auf den Schulsport zeigen verschiedene Untersuchungen, dass eine ganze Reihe an Sportspielen in der Hitparade der beliebtesten Schulsportinhalte sowohl bei Schülern als auch bei Lehrkräften ganz vorn stehen (DSB, 2005; Kolb & Wolters, 2001). Im Breiten- und Freizeitsport entwickeln sich immer mehr informelle Sportspielgruppen, an denen Menschen unterschiedlichsten Alters teilnehmen (Woll, 2005; Wopp, 2005). Folglich stellt sich die Frage, was denn am Sportspiel so besonders, so attraktiv und so begeisternd ist, dass es viele Menschen immer wieder aufs Neue in seinen Bann zieht – und damit auch die Frage, warum es ein Spezialfall der Spiele, aber auch ein Spezialfall des Sports und der Sportarten ist.