Das Dilemma der Akupunkturforschung mit Metaanalysen am Beispiel Rückenschmerz : Stellungnahme des Wissenschaftszentrums der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:The dilemma of acupuncture research with meta-analyses using the example of back pain : statement by the Science Center of the German Medical Association for Acupuncture
Autor:Fleckenstein, Johannes; Banzer, Winfried
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Akupunktur
Veröffentlicht:64 (2021), 2 (Augenheilkunde), S. 120-122, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0415-6412, 1439-4359
DOI:10.1007/s42212-021-00363-y
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202304003304
Quelle:BISp

Einleitung

Diese Stellungnahme entstand als Ergänzung zu einer Newsmeldung des Deutschen Ärzteblattes [5]. Im Dezember letzten Jahres wurde von Mu et al. eine aktualisierte Cochrane-Metaanalyse der Studienlagen zum Nutzen der Akupunktur bei chronischen Rückenschmerzen publiziert [9]. Die Autoren analysieren 33 Studien mit 8270 Patienten. Nadelinterventionen mit Akupunktur wird im Vergleich zu keiner Intervention ein größerer Effekt auf die unmittelbare Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung zugeschrieben. Im Vergleich zu Standardschmerzbehandlungen verbessert eine Nadelakupunktur insbesondere die körperliche Funktion und die physische Komponente der Lebensqualität. Die Autoren können zudem einen statistischen Unterschied zu Sham-Akupunkturinterventionen feststellen. Die klinische Bedeutsamkeit wird jedoch als gering beurteilt, Die Autoren geben die Sicherheit ihrer Evidenzeinschätzung mit moderat bis sehr niedrig an, dies wird unter anderem durch ein hohes Biasrisiko der eingeschlossenen Studien erklärt. Grundsätzlich orientieren sich die Entscheidungskriterien der Cochrane-Analysen an 2 Variablen: der ermittelten Wirksamkeit (Effekt und klinische Relevanz) und der Sicherheit/Gewissheit dieser Beobachtung („certainty“, oftmals auch als Studienqualität bezeichnet). Die Interpretation dieser Variablen kann zu grundsätzlich unterschiedlichen Einschätzungen der Ergebnisse führen und wie im vorliegenden Fall zu einer Unterschätzung von positiven Ergebnissen beitragen.