Schnell werden, ohne Abkürzungen zu nehmen : Hinweise zu den Trainingskarten in der aktuellen Ausgabe

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kupper, Christian
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:33 (2022), 8, S. 25-27
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202210006830
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Die in diesem Beitrag vorgestellten Trainingskarten beziehen sich auf ein gezieltes Training der Schnelligkeit im Bereich des Aufbautrainings (Ende der Altersklasse U20). Aus dem dargestellten Übungspool lassen sich zwei große Stränge ableiten: 1. Die technische Entwicklung sowie 2. eine eher konditionell fokussierte Entwicklung des Sportlers. Im Sinne eines langfristigen Leistungsaufbaus ist es zu empfehlen, das Training in Richtung spezifischer Trainingsinhalte und einer stärkeren konditionellen Ausbildung (im Kraftraum oder Tempolaufbereich) trichterförmig zulaufen zu lassen. Dadurch überwiegen in den jungen Athletenjahren an der Öffnung des Trichters technische Elemente und allgemeinere Trainingsinhalte, die die jungen Athleten im Laufe der Jahre zu Höchstleistungen befähigen werden, indem sie ein Fundament der Leistungsentwicklung bilden. Diese Herleitung von allgemeinen und vielseitigen Trainingsinhalten hin zur Spezifik ist ein gängiges Muster, um eine zu frühe Spezialisierung zu verhindern. Zunächst müssen die Grundlagen gelegt werden, die später Höchstleistungen und das Training für diese möglich machen. Lässt man die Waage zwischen koordinativ/technischer und konditioneller Ausbildung zu schnell in Richtung der konditionellen Bausteine kippen und verengt den Trichter frühzeitig zu sehr mit spezifischen Trainingsinhalten, riskiert man zum einen eine höhere Verletzungsanfälligkeit (z. B. im Hamstring-Bereich), zum anderen ein frühes Ausschöpfen späterer Leistungsreserven. Konditionierungsaspekte lassen sich sowohl im Kraftraum als auch auf der Bahn abdecken. Für den Kraftraum scheint es unabdingbar, eines hohes Maß an Power auszubilden, um im Bereich der „Rate of Force Development“ (= Kraftentwicklungsrate, d. h. Freisetzung von viel Kraft in kurzer Zeit) Fortschritte zu machen. Für das Powertraining gelten folgenden Prinzipien: a) Das Training sollte eine Kombination aus Training mit schweren Gewichten und hohen Geschwindigkeiten sein. b) Sprinteinheiten sind essentiell. c) Es gibt nicht die eine Übung, sondern mehrere Übungen können den Zweck erfüllen. d) Es sollten Übungen mit großen Bewegungsamplituden ausgewählt werden. Das Konditionstraining auf der Bahn wird zumeist mit Sprintausdauertraining in Verbindung gebracht. Auch dieses Training muss langfristig entwickelt werden. Insbesondere in den jungen Trainingsjahren ist Wert auf eine Steigerung der Maximalgeschwindigkeit zu legen. Bei ihrer Entwicklung sind insbesondere technische Elemente entscheidend. Hierbei sind im Kontext der sogenannten „Frontside Mechanics“ Aspekte wie „Unterfersen“ oder ein „zugbetontes Sprinten“ zu schulen. Zusammenfassend betrachtet geht eine Steigerung des Sprintniveaus mit dem Implementieren von Schnellkraftkomponenten und einem gut ausgebildeten technischen Niveau einher (getreu dem Motto Sprint − Lift − Rest). Dieses sollte auf keinen Fall die Komplexität des Trainings im Hochleistungsbereich schmälern, da hier eine dezidierte Auswahl an Übungen unter der Abwägung zwischen leistungsfördernden und präventiven Aspekten notwendig ist. (Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen))