Die Bedeutung der Vermöglichkeit zur stellvertretenden Schematisierung im Rahmen der Kinästhese

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Sato, Makoto; Nakamura, Tsuyoshi
Erschienen in:Kompetenzorientierung und Bewegungsexpertise im Turnen : 11. Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 01.-03.09.2020
Veröffentlicht:Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2022, S. 64-71, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Gerätturnen ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft. Kommission Gerätturnen. Jahrestagung (11. : 2020 : Online)
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Tagungsband
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202208005881
Quelle:BISp

Abstract des Autors

lm Techniktraining beginnt die Bewegungskorrektur von Trainer*innen durch Bewegungsbeobachtung. Entsprechend der Kinästhese muss die Bewegung der Turner*innen dabei von den Trainer*innen als Selbstbewegung des Subjektes betrachtet werden und nicht als Bewegung der Athlet*innen als Objekt. Es reicht daher nicht aus, als Trainer*in nur die äußeren Bewegungsfehler zu beobachten. Um die Beobachtung in eine erfolgreiche Bewegungskorrektur zu überführen, müssen Trainer*innen vielmehr auch verstehen, nach welchem Bewegungsentwurf die Lernenden die Bewegung durchführen und welche Kinästhese hierdurch entsteht. Vor diesem Hintergrund kommt der mitvollziehenden Beobachtung in Form einer stellvertretenden Schematisierung eine besondere Bedeutung zu, wie Kaneko (1987) mit Bezug auf Weizsäcker (1946) und Husserl (1950) hervorhebt, denn sie stellt die Grundlage für eine vorgestellte Selbstbewegung dar. Diese stellvertretende Schematisierung der Trainer*innen wird in bisherigen Studien selten behandelt. Die Absicht dieses Beitrags besteht daher darin, die Bedeutung der kinästhetischen Vermöglichkeit zur stellvertretenden Schematisierung der Sinnesgestalt zu klären. Für den weiteren Verlauf der Bewegungskorrektur ist nun weiterhin aber Folgendes zu beachten: Obwohl die Beobachtung durch die virtuelle Selbstbewegung zu einem sensomotorischen Verständnis der Bewegung der Turnenden durch die Trainer*innen führen kann, stimmt sie nicht immer mit dem sensomotorischen Verständnis der Lernenden überein. Daher betont Kaneko (1987), dass es notwendig sei, die Bewegung durch die gemeinsame Arbeit der Trainer*innen und der Lernenden im hermeneutischen Zyklus durch stellvertretende Schematisierung und gemeinsame Gespräche, mit denen die Lehrperson die kinästhetische lntentionalität der Lernenden zu erfassen versucht, zu verbessern. Diese hermeneutische Zirkulationsstruktur, in der die Trainer*innen und die Lernenden die zu korrigierende Bewegung im gemeinsamen Dialog zu erfassen versuchen, wird später am Beispiel des Salto rückwärts gehockt ausführlich erläutert. (geändert)