Umweltschutz in der Sportartikelbranche

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pfitzner, Ralf; Wilken, Thomas
Veröffentlicht:Hamburg: 2003, 95 S., Lit.
Herausgeber:Deutschland / Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit / Umweltbundesamt
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schriftenreihe:Texte / Umweltbundesamt, Band 06/2003
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202105003788
Quelle:BISp

Einleitung

Hauptziel der Studie ist die Erarbeitung von Grundlagen für die Minderung von Umweltbelastungen in der Sportartikelbranche. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Chancen eines ökologischen Produktdesigns und Möglichkeiten einer stofflichen Verwertung im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes. In engem Zusammenhang hiermit sind außerdem der Bedarf und die Realisierungschancen einer umweltbezogenen Selbstverpflichtung der Sportartikelbranche zu ermitteln. Erster Schritt zur Beurteilung der Abfallproblematik im Sportartikelbereich ist die Ermittlung der anfallenden Mengen. In Kapitel 2 dieser Studie wird daher zunächst der Sportartikelmarkt näher beleuchtet. Insbesondere werden die Aktivenzahlen in relevanten Sportarten und die Verkaufszahlen der wichtigsten zugeordneten Sportartikel ermittelt. Quantitative Daten zum Sportartikelmarkt liegen nur verstreut vor und weisen häufig erhebliche Unterschiede auf. Neben einzelnen Marktstudien wird vor allem auf Fachzeitschriften als Quellen zurückgegriffen. Auf Basis der ermittelten Daten und unter Zuhilfenahme bestimmter Annahmen werden anschließend in Kapitel 3 Bestands- und Abfallmengen für die in dieser Studie berücksichtigten Produkte errechnet. Diese Mengen allein sind jedoch noch nicht aussagekräftig, da sie nichts über die jeweils enthaltenen Materialien und deren Umweltrelevanz aussagen. Die Aufarbeitung dieser Zusammenhänge bildet daher den Schwerpunkt von Kapitel 4. Neben produktbezogenen Aspekten wird hier – soweit dies möglich ist – auch der Herstellungsprozess beleuchtet. Aufgrund der auch in diesem Bereich schlechten Datenlage liefern die Recherche und Auswertung von Literatur nur in begrenztem Umfang Erkenntnisse. Weitere Methoden der Informationsbeschaffung sind daher die Analyse von Werbematerialien (Prospekte, Internet), persönliche Interviews mit Firmenverantwortlichen und der Besuch einzelner Produktionsstätten. In Kapitel 5 werden Prinzipien der umweltgerechten Produktgestaltung dargestellt und mit praktischen Beispielen aus dem Sportartikelbereich illustriert. Hieran anknüpfend werden bestehende Rücknahmesysteme und ihre Erfolgsaussichten im Sport insgesamt und in abfallrelevanten Produktgruppen untersucht. Der Sportfachhandel stellt das Bindeglied zwischen Herstellern und Verbrauchern dar. Ohne seine aktive Unterstützung wird eine stärkere Umweltorientierung nur schwer zu erreichen sein. Da bislang kaum Daten zum Umweltinteresse und -engagement im Sportfachhandel vorlagen, wurde im Rahmen dieses Forschungsvorhabens im Frühjahr 1999 eine eigene Fachhandelsbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse und ihre Konsequenzen stehen im Mittelpunkt von Kapitel 8. Anlass für diese Studie war die durch das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz festgeschriebene Produktverantwortung von Herstellern und „Inverkehrbringern“. Die Forderung des Gesetzes wird im Idealfall von den genannten Akteuren freiwillig und ohne den Druck einer gesonderten Verordnung erfüllt. Ein wichtiges Instrument in diesem Zusammenhang kann eine freiwillige Selbstverpflichtung einer Branche sein. In Kapitel 9 wird daher untersucht, ob eine umweltbezogene Selbstverpflichtung in der Sportartikelbranche sinnvoll und realisierbar wäre. Da eine Selbstverpflichtung nur Sinn macht, wenn sie möglichst breite Akzeptanz findet, wurde im Rahmen des Vorhabens im November 1999 ein Runder Tisch organisiert, an dem wichtige Branchenvertreter teilnahmen (Teilnehmerliste siehe Anhang). Die Ergebnisse der Diskussion sind an unterschiedlichen Stellen in diese Untersuchung eingeflossen. Die Studie schließt mit einem Fazit und Empfehlungen ab.