Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen : eine empirische Analyse von Einflussfaktoren auf den Grad der Umsetzung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hildebrand, Claudia; Niederberger, Marlen; Simshäuser, Ulla; Tribian, Annika; Härle, Anika; Bös, Klaus
Erschienen in:Prävention und Gesundheitsförderung
Veröffentlicht:15 (2020), 2, S. 174-181, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1861-6755, 1861-6763
DOI:10.1007/s11553-019-00743-2
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202009007814
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Hintergrund: Seit 1996 fordert das Arbeitsschutzgesetz in allen Unternehmen eine Gefährdungsbeurteilung, um menschengerechte Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Seit 2013 ist explizit die Berücksichtigung der psychischen Belastung in der Gefährdungsbeurteilung gefordert. Das heißt: Alle Unternehmen und Organisationen müssen auch jene Gefährdungen für ihre Beschäftigten ermitteln, die sich aus der psychischen Belastung bei der Arbeit ergeben. Systematische Informationen über den Stand der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an deutschen Hochschulen liegen bisher nicht vor.
Fragestellung: In dem vorliegenden Artikel wird der Umsetzungsstand psychischer Gefährdungsbeurteilung (GB-p) an deutschen Hochschulen untersucht. Die Leitfragen sind: Wie verbreitet ist die Umsetzung der GB-p an deutschen Hochschulen? Welchen Grad der Umsetzung erreichen die GB-p an Hochschulen? Welche Faktoren nehmen Einfluss auf den Grad der Umsetzung?
Material und Methode: Mittels einer standardisierten Befragung über den Umsetzungsstand der GB‑p, die im Jahr 2017 mit deutschen Hochschulen durchgeführt wurde, wird ein Index zur Beurteilung des Umsetzungsgrads vorgestellt und diskutiert.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass zum einen die Gefährdungsbeurteilung auch 20 Jahre nach der gesetzlichen Verpflichtung noch nicht zum Standard gehört und zum anderen, dass der Umsetzungsgrad der Gefährdungsbeurteilung in den Hochschulen geprägt ist von organisationalen Strukturen und -prozessen.

Abstract des Autors

Background: In 1996 the German Safety and Health at Work Act required risk assessment in all companies to ensure humane working conditions. Since the end of 2013, psychological risks are explicitly to be included in any risk assessment. This means that all companies and organizations must also identify the risks to their employees which result from psychological stress at work.
Objectives: This article examines the level of psychological risk assessment (GB-p) implemented at German universities. The key questions are the following: How widespread is the implementation of psychological risk assessment at German universities?; What status of implementation do GB-p achieve?; Which factors influence the level of implementation?
Materials and methods: Based on a standardized survey on the implementation status of the GB‑p, which was conducted in 2017 with German universities, an index for assessing this implementation level is presented and discussed.
Results: The results show that, although 20 years have passed since it became a legal obligation, the psychological risk assessment is not yet part of standard procedures. In addition, the implementation status depends particularly on organizational structures and processes.