Welche Bedeutung haben physische Leistungssteigerungen, Alter, Geschlecht und Trainingsumfang für die Wirksamkeit eines Rückentrainings?

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:What influence do increased physical performance, age, sex and training frequency have on the effectiveness of back training?
Autor:Müller, Gerhard; Pfinder, Manuela; Lyssenko, Lisa; Giurgiu, Marco; Clement, Michael; Kaiserauer, Andrea; Heinzel-Gutenbrunner, Monika; Bös, Klaus; Kohlmann, Thomas
Erschienen in:Der Schmerz
Veröffentlicht:33 (2019), 2, S. 139-146, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-433X, 1432-2129
DOI:10.1007/s00482-018-0353-z
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202007005222
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Hintergrund: Aktives Rückentraining kann Rückenbeschwerden wirksam reduzieren, es ist jedoch unklar, welche Wirkmechanismen für diesen Rückgang verantwortlich sind.
Fragestellung: Welche Bedeutung haben Trainingsumfang, muskuläre Leistungssteigerung, Alter und Geschlecht für die Wirksamkeit eines multimodalen Rückentrainings?
Material und Methoden: Im Rahmen einer Multicenterstudie (39 Standorte) über 24 Monate durchliefen 1395 Menschen (Durchschnittsalter 46,9 [standard deviation (SD) ± 12,3] Jahre, 65 % Frauen) mit Rückenbeschwerden ein multimodales Rückentrainingsprogramm. Zu Beginn des Programms sowie nach 6, 12, 18 und 24 Monaten wurden Rückenbeschwerden und physische Leistungsfähigkeit in Kraft, Mobilität und bilateralen Kraftverhältnissen der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur gemessen.
Ergebnisse und Diskussion: Die Teilnehmer trainierten im Durchschnitt 41,0 (SD ± 17,8) Trainingseinheiten à 60 min und steigerten sich im Vergleich zu den alters- und geschlechtsspezifischen Referenzwerten von Menschen ohne Rückenbeschwerden in der Kraft um 28,1 %-Punkte, in der Mobilität um 14,7 %-Punkte und im Kraftverhältnis um 6,5 %-Punkte. Die Rückenbeschwerden reduzierten sich um 37,5 %. Der Rückgang der Rückenbeschwerden wurde zu 70 % durch den Trainingsumfang und zu 30 % durch die physischen Leistungssteigerungen erklärt. Das Geschlecht hatte keine und das Alter nur eine marginale Auswirkung auf den Trainingseffekt.
Schlussfolgerung: Physische Leistungssteigerungen wirken sich positiv auf die Reduzierung der Rückenbeschwerden aus. Die Anzahl der Trainingseinheiten ist für den Rückgang der Rückenbeschwerden jedoch von deutlich höherer Relevanz.

Abstract des Autors

Background: Active exercising can effectively reduce low back pain but the mechanisms of action are still unclear.
Objective: What are the influences of training frequency, increased physical performance, age and gender on the effectiveness of a multimodal back training?
Material and methods: A total of 1395 persons with back pain (mean age 46.9 ± 12.3 years, 65% female) took part in a multimodal back training over 24 months in the context of a multicenter study (39 locations). Back pain, physical capacity of strength, mobility and bilateral strength ratio of the spine stabilizing muscles were measured at the beginning of the training and after 6, 12 and 18 months.
Results and discussion: The participants trained on average for 41.0 (SD ± 17.8) 60-min training units. This resulted in an increase of strength (28.1%), mobility (14.7%) and strength ratio (6.5%) compared to an age and gender-matched cohort without back pain. Back pain was reduced by 37.5%. The reduction in back pain can be ascribed to the training frequency by 70% and to increased physical performance by 30%. Age only marginally influenced the effect of training, while gender had no significant effect.
Conclusion: Increases in physical performance have positive effects on the reduction of back pain but the number of training sessions was shown to be more relevant in the reduction of low back pain.